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1. Globuslehre, Allgemeine Erdkunde, Länderkunde der außereuropäischen Erdteile und die Weltmeere (mit Ausschluß des Atlantischen Ozeans) - S. 186

1905 - Halle a.S. : Schroedel, Pädag. Verl.
— 186 — gelagert. Wahrscheinlich ist der ganze Südosten oer malayischen Inselwelt der Rest eines früheren Festlandes, das in sich zusammen gebrochen ist, und dessen höchste Erhebungen durch Emsturzbecken, die vom Meere überflutet sind, getrennt werden. — Auf die Ver- schiedenheit des Nordwestens und Südostens in Flora und Fauna hat seiner Zeit ein englischer Forscher. Wallace, aufmerksam gemacht. Der Nordwesten hat mit Südasien die Niesenformen der Tierwelt gemein; keines dieser Tiere konnte die gegenwärtig trennende Meeres- straße überschreiten. In Bali finden sich Bartvögel, Drosseln, Spechte; in dem nur 3^2 Meile entfernten Lombok Kakadus und Kolibris, welche westlicher völlig unbekannt sind. Auf Java und Borneo sind die Wälder bevölkert mit'affen, wilden Katzen, Zibettieren, Ottern ; auf Celebes und den Molnkken fehlen diese alle, und nur eine Art Opossum sowie wahrscheinlich erst eingeführte Hirsche sind die höheren wildlebenden Tiere, welche man sieht. Der heiße Südost-Monsun, welcher vom April bis November über die südöstlichen Inseln weht, erhält im nördlichen Teile Australiens die erhitzende und austrocknende Eigenschaft und bewirkt, daß die Flora der nächstliegenden Inseln derjenigen Australiens ähnlich wird. Die gewöhnlichen Bäume auf Timor sind Eukalypten, Akazien, nirgend zu einem Walde vereinigt; auf den Hügeln wächst hartes Gras in Büscheln. Weiter nach Westen treten Busch- waldungen auf, gebildet von dornigen Bäumen, die einen scharfen Gegensatz bilden zu den feuchten, dunklen, immergrünen Wäldern der westlichen Inseln; denn je weiter nach Nordwesten, desto weiter weht der Wind über Meeresflächen, desto mehr Regen bringt er auch. Der wohlbewäfferte vulkanische Boden entwickelt unter der Glut der Tropensonne eine üppige Vegetation, wie sie außer in den tropischen Uferstrecken Brasiliens in keiner Gegend der Erde wieder zu finden ist. Als Erzeugnisse der Inseln sind besonders hervor- zuheben von Sumatra: Pfeffer und Tabak; von Java: Kaffee. Tee, Zuckerrohr, Reis, Indigo; von den Philippinen: Tabak und Zucker- rohr. Banda ist die Heimat des Muskatnußbaumes, Amboina die der Gewürznelke. Bangka und Billiton liefern Zinn, Borneo birgt Gold, Diamanten und Steinkohlen. Die Bewohner der Inseln sind sämtlich Malayen. Sie sind ein intelligentes Volk, geschickt in Schiffahrt und Handel, dabei in sich gekehrt, ernst, auch tückisch und rachsüchtig. Brahmanische und buddhistische Ansiedler brachten ihnen indisches Wissen, indische Sprache, indische Religion und indische Kunst. Als Javaner im 13. Jahrhundert die Halbinsel Malakka eroberten und dort den Islam annahmen, wurden diese mohammedanischen Malayen das Hauptvolk des Archipels. Durch die Niederlassungen der Europäer ging ihre Herrschaft zu Ende; sie suchten dieselbe jedoch zur See aufrecht zu erhalten und waren lange Zeit gefürchtete Seeräuber. Den Übergang zu den polynefischen Malayen bilden die wilden Batta
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