Anfrage in Hauptansicht öffnen

Dokumente für Auswahl

Sortiert nach: Relevanz zur Anfrage

1. Globuslehre, Allgemeine Erdkunde, Länderkunde der außereuropäischen Erdteile und die Weltmeere (mit Ausschluß des Atlantischen Ozeans) - S. 204

1905 - Halle a.S. : Schroedel, Pädag. Verl.
— 204 — Wie in Ostsibirien, so schließt sich auch in der westsibirischen Tiefebene an die Tundrenzone der Waldgürtel an. In den Strom- tälern herrscht die Weide, oft ausgedehnte Auwaldnngen bildend, die durch eingesprengte Pappelarten belebt werden. Daneben tritt die Birke aus, die nur im Süden volle Größe und Üppigkeit er- reicht. Den Hauptbestandteil machen die Nadelwälder aus: Fichten und Föhren, Pichten (unseren Tannen ähnlich) und Arven; unsere waldbildenden Laubhölzer: Eichen und Buchen, Rüstern und Eschen, Linden und Ahorne scheinen ganz zu fehlen; dagegen findet sich überall Gesträuch und Gebüsch in Hülle und Fülle. Schon vom 63. Grade tritt oasengleich Ackerbau aus; vorherrschend wird der- selbe erst südlich von Tobolsk, und von hier bildet er einen ganz Westsibirien bis zur Breite vou Omsk durchsetzenden Streifen. Dieser ist auch die Zone des sibirischen Trakts, des Haupthandels- weges, welcher von der Endstation der transuralischen Bahn Tjumen an der Tum den Wasserweg des Tobol, Jrtysch und Ob bis Tomsk benutzt und als Landweg über Krasnojarsk am Jenissei bis Jrkutsk und von hier nach Süden durch das Tal der Selenga bis Kiachta führt. Er wird heute abgelöst durch die Eisenbahn, die an die Linie Samara—tscheljaba anknüpft, in Port Arthur endet und eine Seitenlinie nach Wladiwostok sendet. Mit dem 55. Parallel beginnt die Steppe; sie ist durchweg Salzsteppe, von Salzseen unterbrochen, nach den heutigen Bewohnern Kirgisensteppe genannt, im Frühjahr ein Gras- und Blumenmeer mit Lilien und Tulpen, die hier ihre Heimat haben, im Sommer eine sonnendurchglühte Wüste und im Winter ein unübersehbares Schneefeld, über welchem der Bnran seine verderbenbringende Herr- schast ausübt. Die Bewohner der Steppe, (Gib nach der Karte die Völkerstämme Sibiriens und deren Wohnsitze an!) eigentliche oder Kasak-Kirgisen, sind wie alle Völker Nordasiens mongolischer Abkunft; sie sind das reichste Hirtenvolk Asiens, das mit seinen Herden von Schafen, Pferden, Kamelen, Rindern und Ziegen von Weideplatz zu Weide- platz umherzieht und den Sommer aus den Bergweiden des Altai und des Ala-tau zubringt. Sie sind Mohammedaner und unter- scheiden sich dadurch streng von den Völkern Sibiriens, welche, soweit sie nicht zum christlichen Glanben bekehrt sind, dem Schamanismus ergeben sind. Zu deu türkisch-mongolischen Völkern gehören wie die Kirgisen die Jakuten, welche zu beiden Seiten der Lena bis zum Eismeere wohnen und neben Pferde- und Rindviehzucht in geschützten Gegenden auch einigen Ackerbau treiben. Zu deu sinnischen Mongolen gehören ^die Ostjaken zwischen dem mittleren Ob und Jenissei sowie die <samojeden zu beiden Seiten des unteren Ob; beide Völkerschaften sind gutmütige Renn- tierhirten und Fischer.
   bis 1 von 1
1 Seiten  
CSV-Datei Exportieren: von 1 Ergebnissen - Start bei:
Normalisierte Texte aller aktuellen Treffer