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1. Länderkunde von Europa und der Atlantische Ozean - S. 49

1905 - Halle a. S. : Schroedel, Pädag. Verl.
— 49 — Es beginnt zwischen den Quellgebieten des Jalon, der zum Ebro führt, des Duero und Tajo und wendet sich als Sierra^ Guaderama scharf nach Südwesten; als wildes, unzugängliches Gebirgsland zieht es hierauf unter ver- schiedenen Namen nach Westen bis in die portugiesische Provinz Beira, diese fast ganz erfüllend. Die wichtigsten Übergänge liegen im Osten. Hier führt im Meridian von Madrid, Burgos und Madrid in gerader Linie verbindend, der Paß von Somosierra^, bequemere Pasfageu führen weiter westlich von der allen Römerstadt Segovia aus an dem königlichen Lustschlosse Sau Jldesonso, und von Avila aus an el Escorial vorbei (letztere mit Eisenbahn) aus der Hochebene nach Spaniens Hauptstadt. Unweit des Südabhanges des Scheidegebirges, fast in der Mitte der Halbinsel Madrid. Madrid, durch Philipp Ii. die Hauptstadt Spaniens, liegt in einer Oase des Manzanares, eines Nebenflusses des Jarama, der zum Tajo fließt. Mit einer Höhe von 300 m ist sie die höchstgelegene Residenz Europas. Auf einer weiten, fast baumlosen Hochebene gelegen, ist das Klima wegen der großen Ent- sernung vom Meere durch die außerordentlich trockene und scharfe Lust und durch die rafchen und großen Temperaturfprüuge ein wenig angenehmes. In Madrid laufen die Schienenwege zusammen, welche die Hauptstadt mit den Häfen des Mittelländischen Meeres und des Ozeans verbinden. Die Hochebene von Neu-Castilien, das Gebiet des Tajo und Guadiana, hat denselben Charakter wie Alt-Castilien, nur daß sie wegen ihrer geringeren absoluten Höhe die Temperaturunterschiede noch schärfer hervortreten läßt. Sie ist größtenteils mit Sand und Geschieben bedeckt und erscheint als ein trocken gelegter Seegrund; Salzkrusteu überziehen die Oberfläche des Bodens, und Salzpflanzen und Tamarisken sind die traurigen Gewächse des Landes. Die Sonnenhitze ist unerträglich, die Nächte dagegen sind oft empfindlich kalt; die wenigen Regentage sind leicht zu zählen; daher herrscht große Trockenheit der Luft und des Bodens; Tajo und Guadiana^ stehen öfters still. In der Manch a löst sich der Guadiaua stellen- weise zu einer Reihe von Sümpfen auf. Diese völlig tischartige Ebene beherbergt zahlreiche Herden der besten Esel und Maultiere; zugleich ist sie der Boden für die Irrfahrten des Ritters von der traurigen Gestalt, dessen Phantasie in dem ödesten der Landstriche den sreiesten Spielraum zu seinen Abenteuern fand. Der westliche Abfall dieser Hochebene in Estremadura ist durch die tiefen Tal- einschnitte des Tajo und Guadiana und durch die Nähe des Ozeans gemildert; sie bildet den Übergang zu den angrenzenden portugiesischen Landschaften. Heiße, sengende Sommer sind mit lieblichen, milden, frühlingsgleichen Wintern vereint. Darum ist Estremadura^ während des Winters der Sammelplatz für die vielen Herden der Wanderschafe (Trashumautes). Den Südrand des Hochlandes bildet das Andalusische Scheidegebirge, im östlichen Drittel Sierra Morena^ genannt. 1 Nach dem arabischen »1 Kliari-ai — der Gebirgszug. 2 Zu oberst am Gebirge. 3 Guad, Wundi vom (trab. Wadi = Wasserlauf, Fluß? Guadiana — Entenfluß. Guadalquivir = Wad-al- kebir = der große sc. wasserreiche Fluß. 4 Spanisch, — jenseit des Duero. 5 Dunkles Gebirge, Schwarzwald. Wulle, Erdkunde Ii. 4
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