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1. Länderkunde von Europa und der Atlantische Ozean - S. 102

1905 - Halle a. S. : Schroedel, Pädag. Verl.
— 102 — tat. Da der größte Teil das österreichische Kronland Steiermark erfüllt, so könnte man diesen Abschnitt als Steierische Alpen be- zeichnen. Der nördliche Zweig zieht als Niedere Tauern, über welche im Westen der Radstädter Paß aus dem Pongauin das Luugau führt, bis zum Schober-Paß (Eisenbahn zwischen Enns- und Murtal). Nordöstlich von dieser Senke finden sich reiche Lager von Spateisenstein, der im Erzberge bei Vordernberg zu Tage tritt und auf dem die Eisenindustrie Nieder-Österreichs beruht. Der südliche Zweig zwischen Mur und Drau, von dem Katschberg- Paß im Westen überschritten, das Kärntnisch-Steirische Ge- birge, löst sich in breitere Massen und nach allen Seiten aus- strömende Täler auf, die fruchtbar und dicht bewohnt sind, und gabelt sich abermals. Der nördliche Flügel wird durchbrochen von der Mur, die bei Bruck nach Süden sich wendet und nach dem Durchbruche in das Becken von Graz, der Hauptstadt Steiermarks, eintritt. Das Grazer Becken ist ein ungemein fruchtbares Hügelland, überall bedeckt von reichen Fruchtfeldern, Weingärten und Wiesen; hier und da büden Wälder eine angenehme Unterbrechung. Graz selbst liegt im Schutze des inselartig 120 m über der Mur aussteigenden Schloßberges, der Ruinen einer früher sehr starken Befestigung trägt, an der ersten aller Alpenbahnen, der Semmeringbahn (eröffnet 1854), die Wien und Trieft verbindet; so ist es denn kein Wunder, daß diese schönste unter den deutschen Alpenstädten auch die bedeutsamste und größte ist. Das die Zentralkette im Süden begrenzende Tal der Drau bildet in seinem oberen Teile mit dem der Rienz (Toblacher Feld) das Pustertal; es erweitert sich von Villach an zu eiuer 20 km breiten Ebene, in deren Mitte Klagenfurt, die Hauptstadt Kärn- tens, liegt. Bei Billach kreuzt sich das Drautal mit der Eisen- bahnlinie Wien—venedig. Nachdem diese den Semmering über- schritten hat, strebt sie unter Benutzung des Mürz- und Murtales dem Drautale zu. Von Villach an übersteigt sie die südlichen Kalk- alpen und die Karnischen Alpen, deren Fortsetzung die Kara- wanken sind, und führt in einem Längstal über Tarvis und Porttafel ins Ta gliamentotal (taljamsnto) auf italienisches Ge- biet. Östlich von der Strecke Tarvis — Pontasel und südlich von dem Längstal der Save (auch Sau) liegen die Juli scheu Alpen, deren höchste Erhebung der Triglav ist, der stolze südöstliche Eck- Pfeiler der Alpen. Von dem West-Abhange des Hanptkammes eilt der Isonzo in schnellem Zickzacklaufe dem Adriatischen Meere zu. Wo der Karst ans Meer tritt, bildet er Steilküsten. An einer wohlgeschützten, geräumigen Bucht steigt amphitheatralisch an den Abhängen des Karst hinauf, zum Teil von immergrüner Vegetation umgeben, Trieft, die größte See- und Handelsstadt Österreichs, „das südliche Hamburg." Das obere Flußgebiet der Save, deren Talrinne das zweite nach Osten geöffnete Längstal der Südostalpen bildet, umfaßt das Kronland Krain, „den klassischen Boden des tausendfach zerklüfteten
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