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1. Länderkunde von Europa und der Atlantische Ozean - S. 129

1905 - Halle a. S. : Schroedel, Pädag. Verl.
— 129 — im Süden der Seine. Der zweite Kreis, welcher die früheren Vorstädte enthält, wird von der inneren Stadt durch die boulevards interieurs von den äußeren Vorstädten, dem dritten Kreise, durch die boulevards exterieurs abgeschlossen. In der Altstadt befindet sich die gotische Kathedrale Notre Dame; weiter abwärts an der Seine der Louvre, mit reichen Sammlungen, die Tuilerien, die frühere Residenz. Hierauf folgt an der Grenze der eigentlichen Stadt die Place de la Concorde, wo die Hinrichtung Louis Xvi. stattfand und heute der ägyptische Obelisk von Luxor steht. Die elysäischeu Felder, die sich anschließen, sind ein regelmäßiger angelegter Lustwald, dem Berliner Tiergarten vergleichbar; im Westen derselben der Triumphbogen Etoile. In dem Stadt- teil auf dem linken Ufer liegt das Marsfeld, das zu militärischen Übungen und Festlichkeiten benutzt wird, das Invaliden haus, dessen Dom die Gebeine Napoleons I. birgt, außerdem auf dem höchsten Punkte der Stadt die Stern- warte. Auf dem rechten Seineufer liegt im östlichen Teile der Stadt der Platz der Bastille und außerhalb der äußeren Boulevards der Kirchhof des Pere Lachaise (nach dem Beichtvater Louis'xiv. genannt), welcher fast alle großen Namen aufweist, die Paris im letzteu halben Jahrhundert geziert haben. Um die ganze Stadt zieht sich eine Festnngsmauer; bis zu einer Entfernng von 14—34 km wird sie von Forts umgeben, die eine 133 km lange Kette bilden. Nach Osten und Südosten steigen die Ränder konzentrisch aus, und in solchen konzentrischen Rillen sühren die Flüsse nach Paris hin; darum sind deren Täler bei dem Eindringen seindlicher Heere von Osten her vielfach umkämpft worden, und die weinberühmte Champagne ist, gleich der Ebene von Leipzig, der Schauplatz großer Völkerschlachten gewesen. Jenseit der Seine, in dem Orleannais, sind die Anhöhen bewaldet und die Ebenen, wie alle reich bewässerten Taselland- schasten des nördlichen Frankreichs, gut angebaut bis aus die südlich von Orleans gelegene, ungesunde und sandige Sologne. Die Touraine endlich hat wegen ihres milden Klimas und ihrer fruchtbaren Täler von je sür einen der schönsten Teile Frankreichs gegolten. c. Ganz verschieden von diesen Landschaften ist die von Granit und Schiefer gebildete Oberfläche Nordwest-Frankreichs, die durch eine Linie von der Seinemündung bis Le Mans und Poitiers ab- gegrenzt wird. Wegen der Nähe des Ozeans ist das Klima merklich feuchter, der Winter milder, aber auch der Sommer kühler, so daß sür weite Strecken der Weinbau gänzlich ausgeschlossen ist. Dafür hat das Land besonders in der Norman die die ertragreichsten Fluren und die settesten Weiden. Je weiter jedoch nach Westen, desto mehr nehmen die kultivierten Strecken ab; das Land wird ernst, endlich düster und wild, und das Innere der Bretagne durchziehen rauhe Felsenkämme mit tiefen Schluchten, spärlicher Vegetation, ausgedehnten Heiden und mageren Weiden. d. Den Übergang nach Süd-Frankreich bildet die Senke zwischen den westlichen und östlichen Plateaumassen; sie führt aus dem Loire- tal von ^.ours über Poitiers (732!) in das Tal der Charente Wulle, Erdkunde Ii. 9
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