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1. Länderkunde von Europa und der Atlantische Ozean - S. 130

1905 - Halle a. S. : Schroedel, Pädag. Verl.
— 130 — nach Angoulöme und weiter ins Tiefland der Garonne, das den ganzen Südwesten Frankreichs umfaßt. Von der Gironde, der meerbusenartigen Mündung der Garonne, bis an die Pyrenäen zieht sich am Biseayischen Meer - b usen eine fast ununterbrochene Dünenreihe entlang, die unmittelbar am Meer von Salzsümpfen und Seen unterbrochen ist, weiter land- einwärts in Heidegebiet übergeht, das früher wegen der Sumpf- und Flugsandstrecken nur mit Stelzen zu durchwandern war, heute für Waldwirtschaft, den Anbau von Roggen, Mais, Kartoffeln und besonders für die Viehzucht gewonnen ist. Das sind die „Landes" (Heiden). In großem Gegensatze zu der Einförmigkeit und Trostlosigkeit der „Landes" südlich der Gironde stehen die Weinhügel der Garonneufer, deren Erzeugnisse von Bordeaux ausgeführt werden, sowie die reichbewässerten, wohlangebauten Landschaften des rechten Ufers, deren Felder, von lebendigen Hecken und Quittengebüschen eingefaßt, Getreide und köstliches Obst über Bedars liefern: an den Hügeln zeitigt die südliche Sonne herrliche Weine, und der weiße Maulbeerbaum gibt das Futter für die Seidenraupe. Die Niederung zwischen den Pyrenäen und dem zentralen Plateau zeigt schon völlig Klima und Pflanzenwelt des Mittelmeer- gebiets. Auf den Hügeln gedeiht der Weinstock und die Olive; dann folgen nach dem Innern Maulbeerbäume und Obsthaine; die Berge sind mit Wäldern gekrönt. 6. Die zu Frankreich gehörende Nordseite der Pyrenäen, die gewaltiger und erhabener erscheint als die Südseite ss. 46), ist die Wetterseite, darum niederschlagsreich, zugleich ist sie auch die Schatten- seite, darum kühler, trägt Schneefelder und Gletscher, grüne Matten und Wälder, besitzt kleine Seen und rauschende Wasserstürze. Auf dieser Seite sind auch die den Pyrenäen eigentümlichen Zirkustäler (Cirque de Gavarnie S. 47). Warme Quellen am Fuße des Ge- birges sind Zeugen einstmaliger vulkanischer Tätigkeit, und Gebirgs- täler von großer Lieblichkeit laufen in das Vorland aus, welches der Adour mit seinen Wildbächen („Gaves") und die ebenfalls von den Pyrenäen kommende Garonne durcheilt. f. Garonne- und Rhonetal scheidet das französische Zentral- Plateau voneinander, das unmittelbar aus der Senke südöstlich von Toulouse aufsteigt und eigentlichen Gebirgscharakter nur in seinem südöstlichen Rande, den Cevennen, trägt. Den höchsten Teil mit den wildesten und malerischsten Landschaften bildet das Hochland von Auvergne, das, abgeholzt und fast nur mit dichtem Heidekraut bedeckt, wesentlich ein Land der Viehzucht ist und seine Bewohner nicht zu ernähren vermag. Der Kern ist eine mächtige Platte aus kristallinischen Schiesern, Granit, Porphyren und altsedimentären Gesteinen, welche an den
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