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1. Länderkunde von Europa und der Atlantische Ozean - S. 131

1905 - Halle a. S. : Schroedel, Pädag. Verl.
— 131 — Rändern von Juragebilden umsäumt, aber durchbrochen und über- schüttet ist durch gewaltige, bis in die Quartärzeit hineinreichende Vulkanausbrüche, von welchen hohe, isolierte Vulkankegel (Dome), mächtige, iu die Täler gehende Lavaströme, Krater und Kraterseen zeugen. Die im Südwesten sich anschließende Terrasse, die von Lot und Tarn in tiefen Tälern durchbrochen wird, ist auf den Höhen ohne Baum und Wasser und schwach bevölkert. Hier sauden die um ihres Glaubens willen Verfolgten lalbigenser, Waldenser) durch die Reformationszeit hindurch (Hugenotten) eine Zufluchtsstätte. Der südliche und östliche Rand des Hochlandes, der wie eine steile Mauer zum Küstensaum und zum Tieflande abfällt, endet im Norden mit dem kleinen Plateau von St. Etienne, in deffen Umgebung sich Frankreichs reichste Kohlenlager, daneben auch Eisenlager befinden, so daß St. Etienne ein wichtiger Mittelpunkt der französischen In- dustrie geworden ist. g. Zwischen das zentrale Hochland und die diesem gegenüber- liegenden Westalpen ist das Tal der Rhone eingelagert, das erst unterhalb von Valence sich weitet und im Osten die Ebene der Provence, im Westen die von Languedoc umfaßt. Dieses Tief- land mit völlig südeuropäischem Klima und ebensolcher Pflanzenwelt ist ein Land der reichsten Bodenproduktion, mit Reben, Öl- und Maulbeerbäumen, Pflaum- und Mandelbäumen bedeckt, nur zuweilen von dem die schönsten Hoffnungen des Frühlings vernichtenden Nord- Westwinde (Mistral) heimgesucht. Es verläuft im Süden in die Camargue, das Delta der Rhone, mit reichen Wiesen, aber auch mit Sümpfen und Strandseen. Östlich schließt sich an die Camargue bis an die Ausläufer der Alpen die Cr au an, ein zum Teil wüstes Steinfeld, das aus Milliarden gerollter, von den Alpenflüffen heruntergeführter Kiesel besteht. Die weiter östlich an das Meer herantretenden Ausläufer der Alpen sind mit Pinien und Agaven bestanden; doch erst bei Cannes beginnt die Riviera-Landschaft mit Palmen und Orangenbüschen, Rebenhügeln und Olivenhainen, Der Glanzpunkt der Küste ist Nizza an der Engelsbai, „die Blumenstadt", da es hier keinen Monat im Jahre gibt, der in Gärten und im freien Felde des Blütenschmuckes völlig ermangelte. Ii. Die natürliche Fortsetzung des Rhonetals nach Norden bildet von Lyon aus die 250 m hohe, reich angebaute, im Westen von den Weinhügeln der Eöte d'or und dem Plateau von Langres eingefaßte Burgundische Hochebene, die von der Saöne durch- flössen wird. An sie schließt sich im Osten das Hügelland der über die 4—500 m hohen Platten des Jura sich ausbreitenden Franche Comte. Das Tal des Doubs bildet von alters die Straße, welche von dem Eingangstor zwischen Jura und Vogesen (trouee de Bei- fort) aus Mitteleuropa nach Südfrankreich und nach dem Mittel- ländischen Meere führt. 9*
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