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1. Die außereuropäischen Erdteile und die Weltmeere - S. 13

1910 - Halle a. S. : Schroedel, Pädag. Verl.
— 13 — Klima. Sämtliche Inseln, mit Ausnahme von Neuseeland, liegen in dem tropischen Monsungebiet, haben darum einen großen Reichtum an Niederschlägen. Neuseeland, das eine durchschnittliche Temperatur wie das mittlere Europa und eine Niederschlagsmenge wie die Westküste von Skandinavien und Schottland aufweist, ist an den Abhängen seiner hohen Gebirge reich an Gletschern, die in den Fjorden der Westseite (Breite von Florenz) bis 215 m, auf der trockneren Ostseite durch- schnittlich bis 1200 m herabreichen. Die Formen der Pflanzen- und Tierwelt stehen denen des benachbarten Erdteils und der indischen Inselwelt nahe. Besonders im Nw herrscht die indische Monsunflora. In den Wäldern von tropischer Fülle wachsen Areka-, Sago- und Fächerpalmen, Pandanen, Orchideen und Lianen. Die vom Meerwasser überfluteten Küstenstrecken sind von Mangrovesümpfen bedeckt. Von den Landtieren, deren Verbreitung durch die Meerestiefen gehindert wurde, haben diese Inseln Beuteltiere und den wilden Hund mit dem Festlande gemein; Schwein, Hund und Haushuhn sind den Bewohnern auf die Inseln, mit Ausnahme von Neuseeland, gefolgt. In den Wäldern aber findet man allerlei durch prächtige Farben und eigentümlichen Federputz sich auszeichnende Vögel (Paradiesvögel). Die Wasser beherbergen Krokodile, und daß der Fischfang keine untergeordnete Rolle spielt, beweisen die sorgfältig gestrickten Netze und allerlei Angel- und Fischereigeräte der Ein- gebornen. Eigenartig ist die Flora von Neuseeland; sie bildet eine besondere Provinz der s-en Hemisphäre. Bei dem ozeanischen, feuchten, gleichmäßigen Klima ent- wickelt sich eine üppige Vegetation. Im offenen buschigen Hügellands vertreten die Farne und Moose die Gräser. Der immergrüne Wald ist gemischt; Farn- bäume. Nadelhölzer mit breiten Blättern und eigentliche Laubhölzer treten neben- einander auf; die Gebirge bekleiden immergrüne Buchen, und auf der langgestreckten nw-en Halbinsel wächst die Kaurifichte. Einheimische Nutzpflanzen find eine eßbare Farnwurzel und der neuseeländische Flachs. Anch die Fauna Neuseelands bildet ein sür sich bestehendes Gebiet und zählt zu den merkwürdigsten der Erde. Von einheimischen Säugetieren kennt man nur zwei Fledermäuse. Die Vogelfauna ist nicht sehr reich an Arten, aber höchst eigentümlich; zu ihr gehören der Eulenpapagei, der Kiwi, die ausgestorbenen flügellosen Riesenvögel oder Moas, die hier in zahlreichen Formen vertreten waren und, unbehindert von Raubtieren, sich stark vermehren konnten. Auffällig ist die große Armut an Infekten, besonders an Schmetterlingen, was wohl mit der dürstigen phanerogamen Flora und dem Mangel an passenden Insekten- blnmen zusammenhängt. Die Bewohner dieser Jnselreihe, mit Ausnahme von Neusee- land, die Papü.a, die auf Neuguinea ihre Nassenmerkmale am reinsten bewahrt haben, sind den Australiern nahe verwandt, unter- scheiden sich aber von diesen außer durch körperliche Merkmale (hoher Nasenrücken, stark abgeplattetes, langes Haar) durch den Bau ihrer Sprache.
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