Anfrage in Hauptansicht öffnen

Dokumente für Auswahl

Sortiert nach: Relevanz zur Anfrage

1. Die außereuropäischen Erdteile und die Weltmeere - S. 28

1910 - Halle a. S. : Schroedel, Pädag. Verl.
- 28 — einigt alle Bedingungen der üppigsten Entfaltung des organischen Lebens und gehört zu den an Pflanzen und Tieren reichsten Ge- genden der Erde. Fast in der ganzen Breite des Kontinents zieht sich längs des ganzen Stromgebiets der tropische Urwald, durch- schnittlich über etwa sechs Breitengrade, hin, bestehend aus undurch- dringlichen, sumpfigen Beständen mit Baumriesen und Schling- pflanzen. Borherrschend sind die Palmen, riesenhaft ist der Woll- bäum (Bombax Ceiba), zahllos sind die Schling- und Schmarotzer- pflanzen; hier ist auch die Welt der epiphytischen Orchideen, die Heimat der Ananas, der Vanille, der Kakaobäume und an den Abhängen der Anden in der Höhe von 1600—2600 m die Region der immergrünen, lorbeerartigen Fieberrindenbäume. Ebenso arten- reich und glänzend ist das T i e r l e b e n , unter dessen bekannteste Eigentümlichkeiten Brüllaffen, der Jagnar, der Tapir, das Faultier, Arapapageien, Webervögel, Hokkohühner, Tukaue, Prachtkolibris, Kaimane usw. gehören. Außerordentlich groß ist der Reichtum an Reptilien, Amphibien, Fischen und besonders an Insekten aller Ordnungen. Wo aber die Macht des physischen Lebens zu solcher Höhe gesteigert ist, da tritt die Entwicklung des höheren tierischen Organismus zurück. Es fehlen Südamerika nicht nur die Riesen- gestalten Asiens und Afrikas, sondern es sehlt den höheren Tieren Amerikas auch „die Kraft der Seele, die unbezähmbare Wildheit, der feurige Mut und die Intelligenz, wie wir sie bei ähnlichen Tieren der Alten Welt zu bewundern und zu fürchten gewohnt sind". Das den mittleren Teil des O Südamerikas einnehmende brasilische Bergland umfaßt ein Gebiet von der fünffachen Größe des Deutschen Reichs. Es ist wie das Bergland von Guayana ein altes Schollenland aus kristallinischem Urgestein, überlagert von Schiefern, die einen erstaunlichen Reichtum an Edelmetallen und wertvollen Steinen, sowie von Kalk- und Sandsteinen einschließen. Die einförmige, wellige, 300 — 800 m hohe Oberfläche, die durch radial verlaufende Flüsse gegliedert wird, erhebt sich im O zu höheren Küstenketten, die im Jtatiaya der Serra de Mantiqueira (mang- tike-ira) mit'2712 m die größte Höhe des Berglandes erreichen. Die Hochflächen des Innern sind darum regenarm, da die Küstenketten den Luftströmungen den Regen zum größten Teil ent- zogen haben; sie sind weit und breit mit Savannen bedeckt, die hier Campos1 genannt werden. An der Küste dagegen ist infolge des Einflusses der reichen Sommer- und Herbstregen im n-en, der Herbst- und Winterregen im s-en Teile das Pflanzen- und Tierleben nicht 40000 km — der Länge des Äquators. Die Einfahrt in den Strom ist gefährdet durch die der Mündung vorgelagerten Sandbänke. Dazu tritt die Naturerscheinung der berüchtigten Proro- roca, einer mit wallartiger Front stromaufwärts laufenden, bis 10 rri aufsteigenden, nach vorn überstürzenden Flutwelle, die verheerend über die flachen Ufer sich ergießt. 1 Felder.
   bis 1 von 1
1 Seiten  
CSV-Datei Exportieren: von 1 Ergebnissen - Start bei:
Normalisierte Texte aller aktuellen Treffer