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1. Die außereuropäischen Erdteile und die Weltmeere - S. 79

1910 - Halle a. S. : Schroedel, Pädag. Verl.
— 79 — küste entlang. Im Innern herrscht die Steppe. Während in den ehemaligen Burenstaaten auch weite Grasebenen mit einzelnen kleinen Waldungen vorkommen, sind weiter nach W die Baum- und Busch- streifen an die Regenbetten gebunden. Die schönblühenden Kinder der Kapflora, Immortellen, Kristallkraut und Zwiebelgewächse, sind Zierden unserer Gewächshäuser geworden. Je mehr die Trockenheit zunimmt, desto mehr treten dornige Bäume und Sträucher auf. Aus den Felsritzen schießen stachelige Euphorbien und Aloen hervor. Naros und Welwitschie sowie der Ebenholzbaum sind besondere Er- scheinungen Deutfch-Südweftafrikas und der Kalahari. Der frühere Reichtum der südafrikanischen Tierwelt ist dahin. Von Raubtieren kommen noch vor Hyäne, Schakal, Leopard, Gepard und Löwe, der letztere jedoch nur strichweise in entlegenen Gebieten. Eigentümlich für Südafrika sind die Antilopenarten (Gnu, Spring- bock u. a.), für das deutsche Schutzgebiet auch Zebra, Giraffe und der Strauß. Termitenbauten beleben die weiten Flächen, und die höchst berüchtigte Tsetsefliege macht für weite Strecken die Zucht von Rindern und Pferden unmöglich. Von den ö-en Inseln ist Madagaskar die größte. Sie ist, von Grönland abgesehen, mit 592 000 qkm die viertgrößte Insel der Erde. Der Bodenaufbau ist ähnlich wie im benachbarten Süd- asrika, denn sie bildet eine nach W sanft geneigte Tafel mit der größten Höhe nahe der Ostküste. Der gleiche geologische Bau zwischen Südafrika, Madagaskar und Vorderindien sowie eine ge- meinsame Fauna haben zu der Annahme eines Südafrika und Vorderindien ehemals vereinigenden Tafellandes geführt. Als dieses im älteren Tertiär in sich zusammenbrach, blieb Madagaskar als gewaltiger Horst stehen. Auch die Seychellen sind Teile dieses längst verschwundenen größeren Ganzen, während die Komoren, Amiranten und Maskarenen vulkanisch sind. Vulkanische Natur zeigt auch^ die Ostseite Madagaskars. Wie in Südafrika ist die hohe, dem Südoftpaffat zugekehrte Seite regenreich und von tropischer Fülle. Der Westseite zu wird der Regenfall geringer: neben trockenem und lichtem Walde sindet sich auf großen Strecken ödes, kahles Land. Bevölkerung. In Südafrika leben, von Bantunegern (den Kaffern und Betschuanen von O, den Ovambo und Herero von N her) zusammengedrängt die Hottentotten (Stotterer) oder, wie sie sich selbst nennen, Koikoin, d. i. Menschen, sowie die Buschmänner. Beide sind wahrscheinlich Reste der Urbevölkerung, sie haben sich aber schon früh voneinander getrennt. Die Buschmänner sind die kleineren von beiden, und ihre lichte Hautfarbe fällt mehr ins Aschgraue. Die Hottentotten sind Rinderhirten, während die Buschmänner Jagd und Raub treiben. Die Hottentotten haben es daher auch von alters her verstanden, Reitochsen abzurichten. Ihre Wohnung war zur Zeit ihrer Entdeckung ein niedriges, halbkugeliges Gestell aus Stäben, das mit Binsen- matten gedeckt wurde. Lederne Schürzen und Mäntel bildeten die Bekleidung.
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