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1. Die außereuropäischen Erdteile und die Weltmeere - S. 81

1910 - Halle a. S. : Schroedel, Pädag. Verl.
— 81 — Verkehr mit dem Innern dienen jetzt hauptsächlich von der Küste aus Eisenbahnen. Sowohl von W (Swakopmnnd und Lüderitzbucht), als auch von O (Durban, Lorenzo Marquez und Beira) und von S (Kapstadt, Port Elizabeth) dringen Schienenstränge vor. Die von der Kapstadt ausgehende Kap—kairo-Bahn hat bereits den Sambesi überschritten. Dampferlinien vermitteln den Verkehr mit Europa, Indien und Australien. Staatenkundliches. Obwohl das „Kap" von den Portugiesen zuerst erreicht und umschifft worden ist, so taten sie doch nichts, um dort ihre Herrschaft zu befestigen. Die ersten Ansiedler waren Holländer, die im Verein mit Deutschen und französischen Huge- notten im 17. Jahrhundert sich in Südafrika niederließen. Von diesen Einwanderern stammt die weiße südafrikanische Bevölkerung, die sich selbst „Afrikaner" nennt, gewöhnlich aber mit dem ursprüng- lich nur die Landbevölkerung im Gegensatz zu den „Burghers" be- zeichnenden Namen Buren belegt wird. Als in den Napoleonischen Kriegen Holland unter französischen Einfluß kam, besetzte England das Kapland, das ihm im zweiten Pariser Frieden endgültig zu- gesprochen wurde. Unaufhaltsam dehnten die Engländer ihre Herr- schaft aus, und die Buren fanden sich veranlaßt, immer weiter ins Innere zu ziehen (Treckburen). So gründeten sie den Oranje-Frei- staat und die Südafrikanische Republik, die nach mancherlei Kämpfen 1854 bzw. 1852 von England als selbständige Staaten anerkannt wurden. Zwar erklärte die englische Negierung 1877, die zur Zeit mißliche Lage des Landes benutzend, die Herrschaft über die Süd- afrikanische Republik, mußte aber nach schweren Niederlagen dem Lande die Selbständigkeit lassen. Seit dem 27. Januar 1884 hatte die Republik nur die eine Verpflichtung, alle Verträge mit anderen Staaten (den Oranje-Freistaat ausgenommen) oder Eingebornen- stämmen der englischen Regierung vorzulegen. Die Eröffnung des Sneskanals und die Umwandlung der Segler- in Dampferflotten hatte den gewaltigen Rückgang der Schiffahrt um das „Kap" nach Indien und Australien zur Folge. Daß der Niedergang der Kolonie sich nicht fühlbarer machte, ver- dankt sie den ausgedehnten südafrikanischen Gold- und Diamanten- feldern. Englands Bestreben, die Golddistrikte Transvaals, wie die Südafrikanische Republik auch genannt wurde, selbst zu verwalten, war die eigentliche Ursache zu dem letzten Kriege, welcher der Un- abhängigkeit der Burenstaaten ein Ende machte. Getragen von dem Gedanken, ein britisches Afrikareich durch den ganzen Erdteil vom Kap bis zum Nil zu gründen, wurden die Grenzen des britischen Besitzes immer weiter nach N vorgeschoben; sie erreichen heute den Njassa- und den Tanganjikasee, und nur Deutsch-Ostafrika und der Kongostaat stehen der Verbindung britischen Gebiets im S und N entgegen. Wulle, Erdkunde. Ii. c
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