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1. Die außereuropäischen Erdteile und die Weltmeere - S. 86

1910 - Halle a. S. : Schroedel, Pädag. Verl.
— 86 — nicht gleichmäßig bewohnt erscheinen. Infolge der somit notwendig werdenden Wanderungen sind die Wohnungen sehr leicht herstellbar. Entweder sind sie bienenkorbähnliche Hütten, die um einen freien Platz gruppiert werden (Kaffern- kraal), oder es sind runde oder viereckige Hütten mit spitzem Strohdache (Tukoli), die zu beiden Seiten der Dorsstraße ausgestellt sind, oder der ganze Stamm wohnt in einem gemeinsamen, festungsartigen, viereckigen Bau mit Abteilungen für die einzelnen Familien und oft einer besonderen, befestigten Hütte für den Häuptling in der Mitte (Tembe). Der Ackerbau der Negerstämme umfaßt besonders Maniok, Bataten, Erdnüsse, Jams, Bohnen, Mais, Hirse, Tabak, Baumwolle, Hanf. Viehzucht wird wenig gepflegt. Die an der Kamerunbucht ansässigen Duala vermittelten ehedem den Handel zwischen der Küste und dem Innern. Er erstreckte sich hauptsächlich auf Elfen- bein, wozu heute Palmöl, Palmnüsse, Erdnüsse und Kautschuk kommen. In Plantagen werden Kaffee, Kakao und Tabak gebaut. Dampfer- und Kabellinien stellen die Verbindung der Häfen unter- einander und mit Europa tjer. Träger vermitteln meist den Ver- kehr mit dem Innern. Am untern Kongo führt zur Umgehung der Livingftonefälle seit 1898 eine Eisenbahn nach dem Stanley-Pool. Hier schließt sich die Kongo-Dampfschiffahrt auf einem weitver- zweigten Netz von Wasserstraßen an, das eine Ausdehnung von etwa 7500 km hat. Wo Stromschnellen aus weite Strecken die Schiffbarkeit der Flüsse verhindern, sind bereits an einigen Stellen, wie bei den Stanley-Fällen, Umgehungs-Schienenftränge angelegt. Staateukuudliches. 1. Der portugiesische Besitz reicht unter dem Namen Angola vom Knnene bis zum Kongo und hat mit einem kleinen isolierten Stück jenseit der Kongomündung eine Größe von 1,3 Mill. qkm. (Grenzen!) Obgleich schon zu Anfang des 16. Jahrhunderts in Besitz genommen, haben die Portugiesen bis in die neueste Zeit wenig zur Ausnützung der natürlichen Hilfsquelle getan. Die wichtigsten Ausfuhrprodukte sind Palmkerne, Palmöl, Erdnüsse und etwas Elfenbein. Neben der Hauptstadt Loanda gelten als wichtige Hafenplätze Benguela und Mossamed'es. Im Golf von Guinea sind portugiesisch Prineipe und S. Thoms. 2. Der Kongostaat, im Jahre 1885 auf der Berliner Kongo- konferenz als Unabhängiger Staat des Kongo gegründet, ist im Jahre 1908 von dm Königreich Belgien als Kolonialbesitz über- nommen worden. Er umfaßt den größten Teil des Kongogebiets, reicht aber nur mit einem schmalen Zipfel ans Meer; er ist 273 Mill. qkm groß; die Bewohnerzahl wird auf 19 Mill. geschätzt. Zahlreich find die Handelswaren aus dem Pflanzen- und Tierreich. Der Kongostaat liefert von ganz Afrika das meiste Elsenbein, so daß Antwerpen jetzt der bedeutendste Handelsmarkt der Welt in Elfenbein ist. Das ergiebigste pflanzliche Ausfuhrprodukt ist Kaut- schuk; daneben kommen Palm kerne und Palmöl weniger in Betracht. Leopoldville am Stanley-Pool ist Hauptsitz der Kaffeekultur. Regierungssitz und Haupthafen ist Boma, dessen
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