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1. Die außereuropäischen Erdteile und die Weltmeere - S. 89

1910 - Halle a. S. : Schroedel, Pädag. Verl.
- 89 — Der n-e Abschnitt der Bergmassen, welche die ostafrikanischen Gräben begleiten, ist das Hochland von Abessinien. Die vulkanischen Gesteine bilden zumeist die Decken der terrassenförmig aufsteigenden Plateaus. Das gesamte Hochland gleicht einer von W her allmäh- lich ansteigenden Felsenburg, welche nach der Ostseite mit einem hohen, steilen Rande plötzlich zu dem sandigen, heißen Küstenstrich, der Samhara, abfällt und im Süden von tiefeingerissenen Strom- tälern zerschnitten ist, wie sich solche auch sonst zwischen den Hoch- flächen hindurchziehen. Zuweilen sind diese Risse so steil, daß die Hochebenen nur mit Leitern erstiegen werden können; sie dienen dann als natürliche Festungen und Zufluchtsorte oder auch zur An- läge von Dörfern und Klöstern. Abessinien ist das Quelland des Blauen Nils und des Atbara Der Blaue Nil entströmt als Abai dem Tsanasee, der für ihn dieselbe Bedeutung hat wie der Viktoriasee für den Weißen Nil. In Kaskaden stürzt er darauf zu Tal und eilt in stellenweise engen, schluchtenartigen Tälern dem Flachlande zu (Gib die Richtung seines Laufs und die Mündung nach der Karte an!). Klima, Pflanzen- und Tierwelt. Das Küstengebiet ist wegen des Fehlens kalter Meeresströmungen im allgemeinen wärmer als die entsprechende Westküste des Erdteils. Der s - e Teil der West- küste des Roten Meeres gehört sogar zu den heißesten Strichen der Erde; auch in Deutsch-Ostasrika ist die Wärme hoch und die jähr- liche Wärmeschwankung gering (im Februar 28 0 Wärme im Mittel, im Juli 23 °). Allein je weiter nach dem Innern, desto geringer wird die Wärme und desto größer sind die Wärmeschwankungen (bis 20°); ja es sinkt in der Trockenzeit unter dem unbewölkten Himmel die Temperatur so tief herab, daß es recht empfindlich kalt wird. Die Regen fallen im Innern als Zenitalregen und wandern mit dem Zenitstande der Sonne hin und her; darum entstehen zwischen den Regenperioden Trockenzeiten, die das Pflanzenleben auf längere oder kürzere Zeit unterbrechen. An der Küste schüttet der im s-en Sommer wehende Nordost-Monsuu reichlich Regen aus, bis dreimal so viel als in Deutschland, und bringt auch den den aufgewulsteten Rand des Hochlandes überragenden Gebirgen des Innern Steigungsregen (siehe die Regenkarte!). Abessinien hat Zenitalregen vom April bis September. In dieser Zeit steigt das Wasser in den Flüssen, und alle Verbindung mit den benachbarten Provinzen ist unterbrochen. Um 4 Uhr nach- mittags erreicht die Luft ihr Maximum von Feuchtigkeit; „dann sind alle Kleidungsstücke mit Wasser getränkt, und man befindet sich in einem wahren Dampfbade". Den klimatischen Verhältnissen entsprechend ist die Pflanzen- Welt. Dunkelgrüne tropische Mangrovewaldungen an der Küste, Savannenbildung, von Galeriewäldern an den Flüssen unterbrochen,
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