1910 -
Halle a. S.
: Schroedel, Pädag. Verl.
- Autor: Wulle, Friedrich
- Auflagennummer (WdK): 4
- Sammlung: Geographieschulbuecher Kaiserreich
- Schulbuchtyp (WdK): Hilfsbuch
- Schultypen (WdK): Alle Lehranstalten
- Schultypen Allgemein (WdK): Alle Lehranstalten
- Bildungsstufen (OPAC): Sonstige Lehrmittel, alle Lernstufen
- Schulformen (OPAC): Lehrerbildungsanstalt, Präparandenanstalt, Seminar
- Regionen (OPAC): Preußen
- Inhalt Raum/Thema: Geographie, Region?
- Inhalt: Zeit: Geographie
- Geschlecht (WdK): koedukativ
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Andere Orte sind: Siut, die volksreichste Stadt von Kairo
aufwärts. Assuan, das große Touristenzentrum (das alte Syene).
Port Said O, Jsmailia, Sues am Sueskanal. Am Roten
Meer Suakin. Tanta O ist Mittelpunkt des Deltas.
Die Atlasländer.
Der Boden. Im äußersten Nw Afrikas, zwischen zwei Meeren
und dem Sandozean der Wüste gelagert, von der Kleinen Syrte
am Mittelmeer bis zum Atlantischen Ozean liegt das Gebiet des
Atlas. In seiner Bodengestalt unterscheidet es sich insofern von
dem den Charakter eines ungeheuren Tafellandes tragenden übrigen
Afrika, als es von einem durch Faltung entstandenen Kettengebirge
{dm Atlas), das sich an die Gebirgssysteme Südeuropas, den
Apennin und die Gebirge der Südküste Spaniens, anschließt, von
No nach Sw durchzogen wird. Streng genommen ist nur der vom
Kap Ghir durch Marokko ziehende Hohe Atlas ein Faltengebirge,
während der Kleine und Große Atlas mit der dazwischen liegen-
den einförmigen Hochebene, dem Hochland der Schotts, als eine
Massenanschwellung bezeichnet wird, deren etwas erhöhte Ränder
ihre reiche Gliederung in Bergketten, Berggruppen und Bergkuppen
der atmosphärischen Einwirkung verdanken. Die w-e Fortsetzung des
Kleinen Atlas heißt Er Ris, das Küstengebirge, der Zufluchtsort
der einst so gefürchteten Rispiraten.
Mit Steilufer steigt die Küste aus dem Meere auf, das hier
ein Einsturzbecken bildet. Basaltergüsse, Thermen und Mineral-
quellen zeugen von einer ehemals erheblichen vulkanischen Tätigkeit.
Auch im S fällt das Land zur Sahara schnell ab, bildet im O
sogar Abbräche, die in einer zweiten Zone von Schotts bis unter
den Meeresspiegel (— 15 m) reichen.
Zwischen dem Mittelländischen Meer und dem Atlas liegt im
Nw das teils ebene, teils hügelige, durch seine Fruchtbarkeit aus-
gezeichnete marokkanische Atlas Vorland. Am Fuße des Atlas
breitet sich ein Gürtel von Berieselungsoasen aus, in
welchen Obstbau getrieben wird. Oliven, Granatbäume, Feigen,
Datteln, Orangen, Wein usw. gedeihen hier, und hier und da
gleicht das Land einer Gartenlandschaft. Daran schließt sich die
unter Regenarmut leidende Steppenzone an, die in einem Teile
des Jahres als Weideland verwendet wird und Viehzucht
ermöglicht. Am Ozean entlang erstreckt sich, 50—70 km breit,
die Ackerbauzone, in der besonders mit reichem Erfolge Weizen
gebaut wird.
Zahlreiche Flüsse, die zum Mittelländischen Meer durchbrechen,
führen bei der sommerlichen Regenarmut meist wenig Wasser; nach
heftigen Regen aber schwellen sie an und haben die zahlreichen tiefen