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1. Die außereuropäischen Erdteile und die Weltmeere - S. 111

1910 - Halle a. S. : Schroedel, Pädag. Verl.
- 111 — verstreut als Kaufleute, Pflanzer, Missionare oder Soldaten. Malayen sind die Howa auf Madagaskar. Die Bevölkerungsdichte ist gering. Eine Verdichtung der Bevölkerung ist an den Küsten und Flußufern beobachtet worden; die wasserfernen Hinterländer sind dann aber um so ärmer an Be- wohnern. Große Gebiete Afrikas sind überhaupt nicht dauernd bewohnt, wie die beiden Wüstengürtel mit Ausnahme der Oasen; die riesigen Waldgebiete sowie die Savannen haben nur eine spärliche Bevölkerung. Vierkandt gibt dem zentralen Urwald 1, dem Käme- runer Urwald nur 0,5 auf das qkm. Im allgemeinen herrschen auch in den bewohnteren Teilen mit Ausnahme einiger westafrika- nischer Kolonien, wo bis zu 60 auf dem qkm. beobachtet worden sind, und Ägypten, wo etwa 10 aus das qkm kommen, Ziffern unter 10 (Algerien 6, Transvaal 3, Kapland 2, Kongostaat 6 — 7). Das hängt mit dem niedrigen Kulturzustande der großen Masse der Be- oölkerung zusammen, mit den fortgesetzten Kriegszügen, verbunden mit Sklavenjagden und Kannibalismus. Die Buschmänner und Zwergvölker sind Jäger, die Bantuneger hauptsächlich Viehzüchter, die Sudanneger Hackbauern. Nur in Ägypten sowie im N und S des Erdteils wird unter dem Einslusse der Europäer eine intensive Bodenkultur getrieben. Gewerbebetrieb und Handel dienen Vorzugs- weise den notwendigen Bedürfnissen. Deshalb war bisher der Wirt- schaftliche Wert Afrikas gering. Früher bildete Elfenbein die einzige wertvolle Handelsware. Heute liefert Afrika Datteln, Kautschuk, Baumwolle, Palmkerne, Palmöl und andere Pflanzenfette, Gewürz- nelken, Sisalhans, Hölzer und aus dem Tierreich Wolle, Straußen- federn, Felle und das immer seltener werdende Elfenbein. Wenn es gelingt, den Plantagenkolonien einen immer größeren Raum zu ver- schaffen und den Neger unter dem immer weiter um sich greifenden Segen christlicher Bildung und Zivilisation zu gewinnbringender Arbeit zu erziehen, so wird es möglich sein, Afrika mit seinen natür- lichen Schätzen einer helleren Zukunft entgegenzuführen. Schon ist Afrika das erste Gold- und erste Diamantenland der Erde. Außer- dem besitzt es reiche Schätze an Kohlen, Erzen und Salz. Eisen- bahnen dringen aus allen Seiten von der Küste in das Innere, die Transsaharabahn soll von Algerien aus die große Wüste bezwingen, und die geplante Kap—kairo-Bahn wird in voraussichtlich nicht serner Zeit den S mit dem N quer durch den Erdteil verbinden. Damit treten die bisherigen unvollkommenen Verkehrsmittel (Ochsen- wagen, Trägerkarawanen) mehr und mehr in den Hintergrund; nur dem Kamel, das hauptsächlich im N den Verkehr bewirkt, eröffnet sich durch seine Verwendung auch in Südafrika ein an Ausdehnung zunehmendes Verbreitungsgebiet. Den Verkehr im Innern vermitteln auch die schiffbaren Strecken der Flüsse und die mit Dampsern be- fahrenen Seen. Schiffahrtslinien verbinden den Erdteil mit E'?rona und Asien.
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