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1. Die außereuropäischen Erdteile und die Weltmeere - S. 114

1910 - Halle a. S. : Schroedel, Pädag. Verl.
— 114 — Ostens zwar einen reichen, aber nnsicheren Stoff. So erklärt es sich, daß bis znm Anfange des vorigen Jahrhnnderts wie in Afrika so auch hier nur die Küsten genau bekannt waren. Waren aber bei Afrika die großen Ströme das Ziel der Forscher, so stehen hier im Vordergrunde die gewaltigen Hochländer und riesigen Gebirgsketten. Den Reigen der Entdeckungen eröffneten Deutsche, die Gebrüder Schlagintweit, die 1856 von Indien aus über den Himalaja, Karakorum und Kwenlun zu der großen Zentralmulde des Tarim- beckens vordrangen. Ein Jahr später begannen die russischen Forschungen mit der Bereisnng des Tienschan, und nun folgt eine Reihe von Entdeckern der verschiedensten Nationen, deren Reisen an Kühnheit den Entdeckungsreisen in Afrika nicht nachstehen. Es sei nur der unermüdlichste und erfolgreichste genannt, der Russe Prschewalski, der mit der Hochburg Asiens uns bekannt gemacht hat. Von China brachte eine ganz neue Kenntnis v. Nichthofen durch die großen Reisen von 1868 —1872. 1889/90 wurden von dem Franzosen Bonvalot die erste Durchquerung Tibets ausgeführt. In neuester Zeit zählt der Schwede Sven v. Hedin infolge seiner Durchquerung der Takla Makan in Ostturkestan, die Festlegung der Hydrographie des Tarimbeckens und des Lobnor sowie durch seine Forschungsreisen in Tibet zu den bedeutendsten wissenschaftlichen Reisenden in Asien. Als das wichtigste Ergebnis seiner letzten Reise (1906/08) bezeichnet Sven v. Hedin selbst die Entdeckung einer groß- artigen Bergkette, welche die Wasserscheide zwischen den zentralen Seen und dem Brahmaputra bildet. Stellung zu den übrigen Erdteilen und Küstengliedernng. Asien wird von den übrigen Festländern umlagert, von ihnen jedoch mit Ausnahme der 4300 im langen Festlandsverbindung mit Europa durch Meere und Meeresteile getrennt. Als Grenze gegen Europa gilt der Ural, der Kaspisee, die Manytschniederung, das Schwarze Meer, der Bosporus, das Marmarameer, die Dardanellen und die Tiefenrinne des Ägäischen Meeres, welche Tenedos und Lesbos sowie die Sporaden Kleinasien zuweist. Gegen Afrika bildet der Busen von Sues, das Rote Meer, die Bab-el-Mandebstraße^, der Golf von Aden und der Indische Ozean, gegen Australien die Meerestiefe zwischen den Molukken, den Banda- und Kei-Inseln einerseits und dem australischen Festlandsockel mit Neuguinea und den Aru-Inseln anderseits (S. 1), gegen Amerika der Große Ozean die Grenze. Doch stellen mit Amerika, Australien und im W mit Europa Jnselbrücken, mit Afrika eine Landenge, die freilich heute durch einen Kanal nnterbrochen wird, die Verbindung her, so daß 'die Völker Asiens nach allen Seiten ausströmen konnten. Zu der vorteilhaften Lage kommt die im O, S und W reiche Küstengliederung. Eine Ausnahme macht nnr die flache, eisumgürtete * Tor der Tränen.
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