1910 -
Halle a. S.
: Schroedel, Pädag. Verl.
- Autor: Wulle, Friedrich
- Auflagennummer (WdK): 4
- Sammlung: Geographieschulbuecher Kaiserreich
- Schulbuchtyp (WdK): Hilfsbuch
- Schultypen (WdK): Alle Lehranstalten
- Schultypen Allgemein (WdK): Alle Lehranstalten
- Bildungsstufen (OPAC): Sonstige Lehrmittel, alle Lernstufen
- Schulformen (OPAC): Lehrerbildungsanstalt, Präparandenanstalt, Seminar
- Regionen (OPAC): Preußen
- Inhalt Raum/Thema: Geographie, Region?
- Inhalt: Zeit: Geographie
- Geschlecht (WdK): koedukativ
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deren Reichtum das für den Schiffbau hochwichtige Tiekholz ist;
hier ist die Heimat des schwarzen Pfeffers, und auf der Höhe der
Berge wächst das Sandelholz, das köstlichen Weihrauch liefert. Die
Hochebene dagegen ist größtenteils trocken und steppenartig; sie
ist der Hauptsitz der Baumwollkultur und der Mohnpflanzungen
(Opium).
Die Dekan im Süden abschließenden Nil-Giri senken sich
zum Gap, durch das die Hauptstraße von Kalikut nach Madras
geht und das das letzte Stück des Westrandes, das Cardamom-
gebirge, lostrennt. Dieses Gebirge ist das höchste der Halbinsel
und an seiner Westseite bis zur halben Höhe mit Wald bekleidet;
an seinen Abhängen werden in den Pflanzungen der Chinarindenbaum,
die Cardamome, Kaffee und Tee gebaut.
Eine Jnselreihe, eine wahrscheinlich mehr als einmal hergestellte
und wieder zerstörte Sandanhäufung des Meeres, die auch die Palks-
straße von dem Manaargolfe trennt, führt nach Ceylon hinüber.
Ceylon, nach dem Beinamen des arischen Eroberers Singha (^ Löwe)
Singhala genannt, woraus der Name Ceylon entstanden ist, von
birnförmiger Gestalt, so groß wie Bayern ohne die Rheinpfalz, ist
ini N eine trockene Ebene, im übrigen von einem hufeisenförmig
sich nach N öffnenden Kammgebirge erfüllt, auf deffen sw-er Seite
der Adamspik (höchste Erhebung der Pedrotallagalla) sich erhebt
mit der Fußstapfe Adams (Buddhas, Siwas). Adam sah von hier
aus nach mohammedanischem Glauben das im siebenten Himmel ge-
legene Paradies. Ein irdisches Paradies erschaut der Blick jeden-
falls. Das Land erscheint wie ein üppiger Garten. Der Brotbaum,
der Kaschubaum verbreiten unter ihren Zweigen angenehmen Schatten
zwischen den Stämmen der Areka- und Kokospalme. Der schwarze
und der Betelpfeffer klimmen die hohen Bäume hinein; Kaffee, Zimt
und eine Menge blühender Sträucher füllen die Zwischenräume, und
die Menge des reizendsten Laubwerkes ist untereinander gemischt, wie
es sich keine Phantasie malen kann.
Klima, Pflanzen- und Tierwelt. Ganz Vorderindien liegt
innerhalb der Jahresisotherme 20° C; im Innern und an der
Ostküste steigt das Jahresmittel bis 28° C und darüber. Während
aber die Januarisotherme von 20o C nur daö Dekan einschließt,
umfaßt das Gebiet von 28° und mehr Mitteltemperatur im wärmsten
Monat nicht nur Südindien, sondern auch Bengalen, Hindustan und
das Pandschab. Die höchsten Temperaturen verzeichnen unter
trockenen, glühenden Südwest- und Westwinden das Pandschab und
die Ostküste (bis 50°).
Die Niederschläge stehen mit den hier wehenden regelmäßigen
Luftströmungen, den Monsunen, im engsten Zusammenhang. Im
Nordsommer umweht der Südwestmonsun das Luftdruckminimum des
inneren Asiens und nimmt in Bengalen s-e, im Pandschab ö-e