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1. Die außereuropäischen Erdteile und die Weltmeere - S. 147

1910 - Halle a. S. : Schroedel, Pädag. Verl.
— 147 — tüchtig, aber auch wild^, tückisch und rachsüchtig. Brahmanische und buddhistische Ansiedler brachten ihnen indisches Wissen, indische Sprache, indische Religion und indische Kunst. Als Javaner im 13. Jahrhundert die Halbinsel Malakka eroberten und dort den Islam annahmen, wurden diese- mohammedanischen Malayen das Hauptvolk des Archipels. Durch die Niederlassungen der Europäer ging ihre Herrschaft zu Ende; sie suchten dieselbe jedoch zur See aufrechtzuerhalten und waren lange Zeit gefürchtete Seeräuber. Den Übergang zu den polynesischen Malayen bilden die wilden Batta auf Sumatra, die Dayak auf Borneo, die Tagalen auf den Philippinen. Mischlinge von Malayen und Papuas bewohnen Ceram und Halmahera, echte Papuanen die Kei- und Aru-Jnseln. Europäer befinden sich etwa 100000 auf den Inseln, teils als Beamte und Kaufleute in den Städten, teils als Pflanzer auf dem Lande. Der gesamte Archipel ist ein wichtiges Pflanzungs- und Handelsgebiet. Das wichtigste Nahrungsmittel ist der Reis; da- neben werden der Mais und die Batate, im O auch Taro und Iams gebaut. Überall an den Küsten gedeiht die Kokospalme, im Innern die Arekapalme, die Betelnuß und die Sagopalme, die den Perl- sago liefert. Für den O ist der Brotfruchtbaum von großer Be- deutung. Die verschiedenen Musaarten sind nicht nur als Frucht- bäume wichtig, sondern Musa textilis liefert auch auf den Philippinen den sogen. Manilahanf. Von den hier heimischen Gewächsen sind neben dem schwarzen, dem Betelpfeffer, dem Kampfer besonders die Gewürznelke 2 und die Muskatnuß zu erwähnen. Von den ein- geführten Pflanzen sind vornehmlich Zuckerrohr, Tabak, Kaffee und Indigo, in zweiter Reihe Tee, Chinarindenbaum und Kakao zu er- wähnen. Als Ausfuhrgegenstände stehen von allen Erzeug- nissen Zucker und Tabak obenan; zu ihnen kommen Kaffee, Kopra, Chinarinde, Tee, Gewürze, Guttapercha und Harze. Der Bergbau liefert vor allem Zinn; fodann besonders auf Borneo Gold, Diamanten, Antimon und Kohle. Deutschland bezieht aus Niederländisch-Jndien China- rinde, Kaffee, Pfeffer, Stuhlrohr, Tabak, Tee, Guttapercha, Kopra, Reis und Zinn; von den Philippinen Tabak und Manilahanf. Staatenkundliches. Die kostbaren Schütze der Inseln lockten von europäischen Völkern seit 1500 Portugiesen und Spanier, die damals die ersten Seemächte waren. Heute ist Spanien von hier ganz verdrängt, seitdem es im Jahre 1898 die Philippinen an die Vereinigten Staaten von Amerika verlor. Den Portugiesen ist nur 1 Ein plötzlicher Ausbruch wahnsinniger Wildheit ist das Amoklauseu, das sich darin äußert, daß einer, unvermutet von Mordgier ergriffen, blindlings dahinstürmt und jeden, der ihm rn den Weg kommt, tötet. Daß solche Anfälle nicht selten sind, beweist das Vorhandensein eines besonderen, aus Bambus gefertigten Instruments zum Ergreifen der Amokläufer. 2 Die getrock- neten Blütenkdpfe des Muskatnutzbaumes, der auf den Molukken heimisch ist, aber auch auf Su- matra, besonders aber auf Sansibar und Pemba angebaut wird. 10*
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