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1. Die außereuropäischen Erdteile und die Weltmeere - S. 178

1910 - Halle a. S. : Schroedel, Pädag. Verl.
— 178 — Deutsche bilden die Templerkolonien in Palästina und die schwäbischen Kolonien in Transkankasien bei Tislis; außerdem finden sich deutsche Kolonien in allen bedeutenden Hafenstädten Vorder- und Hinterindiens, Niederländisch-Ostindiens, Chinas und Japans. In den Vertragshäfen Chinas leben an 1900 Deutsche, und die Zahl ihrer Firmen folgt unmittelbar auf die Englands; auch in Japan steht die Zahl der Deutschen (etwa 700) nur hinter der der Engländer zurück. Viele Deutsche arbeiten ferner in den christlichen Missionen in China, Japan und Indien. Die Zahl der C h r i st e n beträgt etwa 20 Mill., die der Mohammedaner 150 Mill., die der Juden l1/* Mill. Die meisten Anhänger haben die ostasiatischen Religionen: Brahmaismus, Buddhismus, Konsuzianismus und Schintoismus, 500 — 600 Mill. Den Rest bilden die Heiden Nordasiens und im Innern der Ma- layischen Inseln, die man auch zu den Naturvölkern zählt. Zu den sogenannten Halbkulturvölkern rechnet man die Bewohner Hinterindiens, Tibets, Formosa sowie alle Nomaden des großen Steppengürtels, der von der Gobi an Asien durchzieht. In den fruchtbaren Ebenen Ost- und Südasiens entwickelten sich drei uralte Kulturen: die ostasiatische, die indische und die chaldäisch-babylonische. Von den beiden letzten gingen wertvolle Errungenschaften an das Abendland über (dekadisches Zahlensystem, unsere (arab.) Ziffern, Zeiteinteilung, Anfänge der Himmelskunde). Die Dichte der Be- völkerung ist sehr ungleich; außer völlig menschenleeren Strecken im Innern Zentralasiens, Turans und Arabiens (s. Karte der Be- Völkerungsdichte!) finden sich alle Übergänge bis zur größten Be- Völkerungsdichte (300 auf 1 qkm), die an die alten Kulturstätten Asiens, China, Japan, Indien, Java, gebunden ist. Millionenstädte sind hier überall (5), und Orte mit mehr als ^2 Mill. zählt man ohne jene noch 11. Die Möglichkeit solcher Verdichtung liegt in der Bewirtschaftung des Bodens. Der Ackerbau gestaltet sich zur Garten- kultur. Als Haupterzeugnisse gelten Reis, Seide und Baumwolle, darauf folgen °Tee, Jute, Zucker, Weizen, Kaffee, Tabak, Gewürze, Früchte, Harze, Hölzer u. a. m. Die Viehzucht tritt in den Monsunländern gegen den Bodenanbau zurück, obgleich z. B Indien die zweitgrößte Zahl an Rindern von allen Ländern der Erde (90 Mill.) aufweist; die Hauptbeschäftigung ist sie in Zentral-, West- und Nordasien. Von seinem ungeheueren Reichtum an vielfach noch wenig ausgebeuteten Mineralschätzen liefert Asien Petroleum, Gold, Kohlen, Kupfer, Zinn, Edelsteine. Die Gewerbtätigkeit be- schränkt sich noch vielfach auf H a n d a r b e i t und Hausindustrie; doch hat in Indien und Japan auch die Großindustrie einen bedeutenden Aufschwung genommen, besonders in der Seide-, Baum- woll-, Jute-, Metall- und Maschinenindustrie. Der Handel ist überwiegend Seehandel, denn die Zahl der Eisenbahnlinien, die an die Stelle der alten Handelswege treten, ist mit Ausnahme von
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