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1. Die außereuropäischen Erdteile und die Weltmeere - S. 198

1910 - Halle a. S. : Schroedel, Pädag. Verl.
— 198 — unter dem unbewölkten Himmel so tief herab, daß es nachts recht empfindlich kalt wird. Da im Innern die Regen mit dem Zenit- stände der Sonne hin und her wandern, so hat der S die im ganzen kurze Regenzeit im s-en Sommer, während im N in der Nähe des Äquators zwei Regenzeiten kurz nach dem Nachtgleichen eintreten. Die dazwischen liegenden Trockenperioden unterbrechen das Pflanzenleben auf kürzere oder längere Zeit, so daß auf weite Strecken das Tafelland zur Wüste wird. An der Küste schüttet der Nordost-Monsun1 reichlich Regen aus, bis dreimal so viel als in Deutschland. Hier werden Malaria und Dysenterie2 dem Euro- päer verderblich; aber auch in höhere Lagen tragen die Winde die Fieberkeime hinauf. Die Pflanzen- und Tierwelt ist im ganzen dieselbe wie im gesamten Zentralafrika 3. Die Steppen sind Stätten einer aus- gedehnten Viehzucht, und wo die Bewässerung es ermöglicht, wird von den Eingeborenen Ackerbau getrieben. Angebaut werden schon seit alters außer Getreide namentlich Negerhirse, Bohnen, Tabak, Baumwolle und viel Bananen- auch die Maniokpslanze, Reis und Sesam 4 gehören zu den von den Negern angebauten Kultur- gewächsen. Die Gebirgswälder liefern Nutzhölzer und mehrere die Bäume lianengleich umschlingende Landolphia-Arten Kautschuk. Ostafrika birgt dazu wertvolle Mineralschätze. Festgestellt ist das Vorkommen von Kohle (am Njassasee), Eisenerzen, Gold, Granaten, Glimmer, Graphit u. a. Die Bewohner, zum überwiegenden Teil Bantuneger^, sind zumeist ansässig und treiben Ackerbau, häufig daneben Viehzucht, seltener Viehzucht allein. Das bedeutendste Bantuvolk sind die Wanjamwesi; sie sind fleißige Ackerbauer, zeichnen sich durch Willigkeit und einen gewissen Grad von Gesittung aus und werden als Träger und Arbeiter geschätzt. Aufgabe der nächsten Zeit wird es sein, die ackerbautreibende Bevölkerung wie in Togo zu einer erfolgreicheren Bebauung des Bodens anzuleiten und auf solche Er- zeugnisse hinzuweisen, die für das Mutterland erwünscht und für den Weltmarkt wertvoll sind. In den Gegenden w und sw vom Viktoriasee herrschen die eingewanderten hamitischen, riesenhaften Watussi. Im N zwischen Kilima-Ndscharo und Viktoriasee sitzen die raub- und kriegslustigen (semitischen) Masai, und über den Rovuma drangen vor mehreren Jahrzehnten Sulukaffern (Wahehe, Mctsiti) von S her ein. In den Küstenplätzen finden sich Inder und Araber. Die erstgenannten bemächtigten sich des Handels, und die andern brachten aus dem Innern mit Trägerkarawanen (Last- nere erliegen dem Klima!) Elfenbein und bis zur Besitzergreifung durch das Deutsche Reich Sklaven. An der Küste sitzen die 1 89. 2 Heftige Darmentzündung. Ruhr. » S. 81. 4 Ein Kraut mit ölreichem Samen.
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