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1. Die außereuropäischen Erdteile und die Weltmeere
1910 -
Halle a. S.
: Schroedel, Pädag. Verl.
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1. Die außereuropäischen Erdteile und die Weltmeere 
- S. 203
1910 -
Halle a. S.
: Schroedel, Pädag. Verl.
— 208 —
d) An die Marschall-Inseln schließen sich im W die Karolinen
an, die nebst den Palau-Jnseln und den Marianen (mit Aus-
nähme der den Vereinigten Staaten von Amerika zugehörigen Haupt-
insel Guam) zusammen etwas kleiner sind als Deutsch-Samoa. Der
Archipel der Karolinen und Palau-Jnseln erstreckt sich von O nach
W und umfaßt in einem von Stürmen nur selten heimgesuchten
Meeresbecken von der Größe des Mittelländischen Meeres vier hohe,
bergige, vulkanische Inseln und etwa 38 — 45 niedrigere Gruppen
von Koralleninseln. Die Hauptinsel im ö-en Teile ist Ponape;
Kusaie hat die Hauptniederlassung sür die evangelische Mission in
ganz Mikronesien/ Für den w-en Abschnitt und die aus vulkanischem
Gestein und gehobenem Korallenkalk aufgebauten, außerordentlich
ertragreichen Palau-Jnseln ist die Hauptinsel Jap.
Die Marianen sind von den Karolinen durch eine bedeutende
Tiefe (bis 8400 m) getrennt, aber durch einen unterseeischen Rücken
mit den gegen Japan hin ziehenden Bonininseln verbunden. Es
sind bergige, bis zu 800 m hohe, von Stürmen heimgesuchte, mit
Lava und Asche bedeckte Basaltinseln, die zum Teil noch tätige
Vulkane tragen; im s-en Teile hat das vulkanische Gestein selbst
den die Inseln umgebenden Korallenkalk durchbrochen. Die Haupt-
insel Saipan hat im N dichte Wälder, im S niedriges Weideland,
im W Flachküste mit Kokoshainen.
Klima. Pflanzen- und Tierwelt. Das Klima der Inseln ist
durchweg tropisch: indes wird die Hitze durch den Einfluß des
Meeres gemildert; besonders erfreuen sich die hohen Inseln eines
reichen und gleichmäßigen Niederschlags und darum eines üppigen
Pflanzenwuchses. Durch gewaltige Orkane werden die Inseln
oft schwer heimgesucht.
In den Wäldern von Deutsch-Neuguiuea wachsen Areka-,
Sago- und Fächerpalmen, Pandanen, Orchideen und Lianen. Die
vom Meerwasser überfluteten Küstenstrecken sind von Mangrove-
sümpfen bedeckt. In Kaiser Wilhelmsland liefern Bambus-,
Eben- und Nadelholz gutes Material zu feinen Tischlerarbeiten.
Angebaut werden von den Eingeborenen der Taro, die Banane, die
Kokospalme und Brotfruchtbäume i. In Plantagen gewinnt man
in dem deutschen Schutzgebiet Baumwolle und recht guten Ta-
bak; auch den Kaffeebaum hat man mit Glück hier angepflanzt.
In neuester Zeit ist man um die Kultur von Kautschuk und Gutta-
Percha bemüht, die einen außergewöhnlich guten Erfolg verspricht.
Die Hauptpflanzungen liegen bei Friedrich Wilhelmshafen.
Für die niedrigen Inseln ist die Kokospalme, auf denen
sie oft der einzige Baum ist, von besonderer Wichtigkeit. Sie ist
wahrscheinlich durch die Äquatorialströmungen des Großen Ozeans
über Polynesien verbreitet worden. Palmkerne und Kopra bilden
1 Dr. Wunsches Kolonialbilder Nr. ö.