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1. Länderkunde des Deutschen Reichs, der Niederlande und Belgiens, Handelsgeographie und Weltverkehr - S. 5

1905 - Halle a.S. : Schroedel, Pädag. Verl.
Sie bestehen aus leichtverwitterndem Gestein der Molasse- formation; diese bildet ein bald breiteres, bald schmäleres Gebiet am Nordrande der Alpen, besteht meist aus sanst gerundeten Hügeln und niederen Bergen und ist zusammengesetzt aus groben, hausig fossilreichen Sandsteinen und Konglomeraten der tertiären Zeit^. Die bayrischen Alpen, der Nordrand der Nordtiroler Kalkalpen2, erheben sich steil aus der oberbayrischen Ebene, sind mehrfach gefaltet und bestehen bis zum Inn aus parallel streichenden Ketten. Der imposanteste Zug ist das Wettersteingebirge. Dasselbe beginnt bei Mittenwald im Isartal in einer Höhe von '2400 m und schwillt gegen Westen allmählich an, bis es in der Zugspitze mit nahezu 30o0 m (2964 m) seine größte Höhe und damit auch die bedeutendste Erhebung des Deutschen Reichs erreicht. Wie eine nackte, grauweiße Gebirgsmauer überragt es den grünen, von der Loisach und Partnach durchtosten Talkessel von Garmisch-Partenkirchens geschieden von diesem durch niedrigere Bergvorlagen, die kräftige Laub- und Nadelwaldungen tragen, zwischen welche sich streifenweise die Bergwiesen einschieben, wodurch dem ganzen Bilde ein fast parkähnliches Aussehen verliehen wird.. Ein wildgezackter Kalkkamm erhebt sich hinter und neben dem andern: da dieselben durch tiefe Einschnitte voneinander getrennt sind, so erklärt sich die Wegsamkeit der bayrischen Alpen und die Anzahl der bequemen Übergänge nach dem Jnntal (von Füssen über Reutte nach Lermoos und über den Fernpaß: nach Lermoos auch von Garmisch-Partenkirchen: die Scharnitz von ebenda und vom Walchen- see; der Paß über den Achensee von Tegernsee und Bad Kreuth). Ihre Bedeutung wird dadurch erhöht, daß südlich von ihnen die tiefsten Pässe der Zentralalpen, Reschenscheideck und Brenner, sich össnen. Östlich vom Jnntale gehen die langgezogenen, zugeschärften Grate in breite, massige Bergklötze über, die auf ihrer Oberfläche Hochflächen von schauerlicher Öde tragen und durch steilwandige, oft zu Schluchten verengte Täler voneinander getrennt sind. Solcher Art ist das Berchtesgadener Gebirge zwischen Saalach und Salzach. Im Süden ist es zu einer einzigen Bergmasse verschmolzen, die im „Steinernen Meer" über 1009 m hoch steil abbricht. Im Norden liegt zwischen den beiden Bergstöcken des Watzmanns, der den umschließenden Felsblöcken unähnlich ist und einer schönen Doppel- Pyramide gleicht, und des Hohen Gölls der Königssee, der schönste deutsche Alpensee. Der Königssee, 600 m hoch gelegen, ist 8 km lang, 1—2 km breit und 187 m tief. Sein tiefgrünes, klares Wasser wird von grauweißen Kalksteinwänden, die bis 2000 m aus den Fluten emporsteigen und sein Ufer Pfadlos machen, ein- geschlossen. Eine Schlucht des W.-Ufers gestattet einen Einblick in ein Eistal, das aus den von dem zweigipfligen Watzmann herunterstürzenden Firnmassen ge- 1 Neumahr. Erdgeschichte, It. Band. S. 484. 2 Europa. Ii. Teil des Hilfsbuches. » Geistbecks Typenbild: Das Wettersteingebirge.
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