1905 -
Halle a.S.
: Schroedel, Pädag. Verl.
- Autor: Wulle, Friedrich
- Auflagennummer (WdK): 3
- Sammlung: Geographieschulbuecher Kaiserreich
- Schulbuchtyp (WdK): Hilfsbuch
- Schultypen (WdK): Alle Lehranstalten
- Schultypen Allgemein (WdK): Alle Lehranstalten
- Bildungsstufen (OPAC): Sonstige Lehrmittel, alle Lernstufen
- Schulformen (OPAC): Lehrerbildungsanstalt, Präparandenanstalt, Seminar
- Regionen (OPAC): Preußen
- Inhalt Raum/Thema: Vaterländische Geschichte
- Geschlecht (WdK): koedukativ
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grünen, Obsthaine bte Ortschaften nmschatten, Laubwaldungen die
höheren Abhänge bekleiden und Kirchen, Kapellen oder Villen die
Bergvorsprünge zieren. (Vgl. Uhlands Gedicht: Die Kapelle.»
Nachdem der Neckar Heilbronn erreicht hat, bis wohin für
wenig tief gehende Dampfer die Schiffahrt ermöglicht ist, und ihm
seine beiden größten Nebenflüsse, Kocher und Jagst, deren Namen
den hastigen Lauf bei ansehnlichem Gefälle bezeichnen, zugeflossen
sind, sucht er weiter nördlich durch eine Schlucht des Odenwaldes
zwischen Granitfelsen hindurch seinen Weg und tritt bei Heidel-
berg, der „feinen", ins Tiefland des Rheines ein.
Die Lage des Neckarlandes zwischen Schwarzwald und Jura
machte es von je zum Durchgangsland zwischen der oberen Donau
und dem mittleren Rheine. Als solches wurde es schon von den
Römern, als sie festen Fuß au der Donau und dem Rheine gefaßt
hatten, hineingezogen in das Gebiet, welches als Zehntland eine Art
Militärgrenze gegen die freien deutschen Völker des Ostens bilden
sollte und von dem berühmten Grenzwalle abgeschlossen war, der
von dem Donauknie bei Regensburg bis zur Rheinbiegung bei
Mainz reichte. In der Mitte dieses Gebietes, wo ehemals die
römischen Heerstraßen sich kreuzten und heute die Verkehrsstraßen
zwischen dem Rhein-, Main- und Donaugebiet sich vereinigen, lag
das altrömische (Sana1, das in (Cannstatt fortbesteht. Unweit
davon erhob sich auf dem Rotenberge, dem „Wirtinisberge" oder
dem „Wirtelsberge", die Stammburg der Herren von Württem-
der^, welche von hier aus ihre Herrschaft durch „Energie, Klugheit
und Sparsamkeit" ausbreiteten. Graf Eberhard I. verlegte 1320
seinen Sil) von der Stammburg nach Stuttgart (= Gestütsgarten,
Fohlenhof> und erhob den damals schon befestigten Ort zur Haupt-
stadt des Landes. Durch Natur und Kunst ist Stuttgart heute eine
der schönsten deutschen Städte, und es nimmt nicht nur eine hervor-
ragende Stellung als Industriestadt ein «Fabrikation von Musik-
instrumeuten, Möbeln, Maschinen u. a. m.), sondern ist auch der
erste Platz des süddeutschen Buchhandels.
l>ie Oberrheinische Ciefebene utid die sie einschließenden
Gebirgslandschaften*
Beschreibe den Rheinlauf bis zum Bodeusee! Miß die Länge, die Breite
des Bodensees! Wie gliedert er sich au seinen: Westende! Welche Staaten teilen
sich in seine Ufer! Welcher Staat greift auf das jenseitige Ufer hinüber?
Nachdem der Rhein- in den Bodensee eingetreten ist, bespült
er deutsches Reichsgebiet. Unterhalb Rheineck treten seine kalkig
grauen Wasser in das 539 qkm große Becken ein und klären sich,
1 Guthe-Wagner, It, S. 566. 2 Strom; Int. Rhenus.