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1. Länderkunde des Deutschen Reichs, der Niederlande und Belgiens, Handelsgeographie und Weltverkehr - S. 19

1905 - Halle a.S. : Schroedel, Pädag. Verl.
— 19 — indem sie einen großen Teil ihrer Sinkstoffe fallen lassen und so das Mündnngsgebiet immer weiter in den See hineinschieben. Nach dem Austritt ans dem Bodensee durchbricht der Rhein den Jura und bildet hierauf die Grenze zwischen dem Schweizer Jnra und dem Schwarzwald. Auf dieser strecke ist sein Lauf rasch, und unter- halb Schaffhansen stürzt er ans Schweizer Boden über ein Riff des Juras, einen 21 m hohen und 100 m breiten, vielgefeierten Fall bildend. Bei Hansenbarg durchbricht er in Schnellen einen andersten Ausläuser des Schwarzwaldes. Von Chur bis Basel hat man dem Flusse den Namen Hoch-Rhein beigelegt. Von Basel an, wo er mit rechtwinkliger Umbiegung dentsches Reichsgebiet betritt, wird er bis Bingen Ob er-Rh ein genannt. Als Mittel-Rhein dnrch- bricht er zwischen Bingen und Bonn das Rheinische Schiefergebirge und durchfließt von da als Nie der-Rhein das Norddeutsche Tiefland. Die Tiefebene. In welchem Teile Deutschlands liegt die Oberrheinische Tiefebene? Mit welchen Abschnitten West- und Osteuropas liegt sie unter der- selben Breite? Miß ihre Länge und Breite! Vergleiche die Länge mit dem Oder- tal von Ratibor, oder mit dem Elbtale von Pirna an, Luftlinie gerechnet! Welches sind die Fortsetzungen der Tiesebene im Norden? Welche Gebirge schließen sie ein? Welches sind ihre natürlichen Ausgänge? Durch welches Gebirge wird sie im Südeu unterbrochen? Welche Flüsse erschließen, durchbrechen oder umfließen die einschließenden Gebirge? Als Grundfigur zeichne ein Quadrat und teile dessen wagerechte Seiten in drei (6.—9. Längenkreis) und dessen senkrechte in zwei gleiche Teile (48. bis 50. Breitenkreis). An die Seite rechts setze noch 2/5 einer halben senkrechten Seite an; das Ende trifft aus den Austritt des Rheins aus dem Bodensee. Das übrige ergibt die Karte. Durch die Verlängerung der oberen Seite um 3 Teile nach rechts läßt sich die Zeichnung des Mains hin- zufügen. Bis in die Tertiärzeit waren beide Ränder der Tiefebene zu einem Hochlande vereinigt, an defsen altkristallinischen, verfestigtem Kerne der Südnordschub der Alpen einen Widerstand fand, und das bedeckt war mit Ablagernngen der Trias- und der Jurazeit. Nun entstanden ganze Schafen von Sprüngen, längs welcher die Ober- rheinische Tiesebene nach und nach 400 bis 500 m tief einsank, während zugleich ihre Ränder, und zwar im Süden am kräftigsten, in die Höhe gepreßt wurden. Daß die Senkung heute noch fort- dauert, beweisen die Erdbeben, die die Gegend von Darmstadt heim- suchen. In der entstandenen Grabenversenkung bildete sich zunächst ein See, der später unter das Meeresnivean tauchte und durch die hessische Senke mit dem Nordmeer in Verbindung stand. Gewaltige Abtragungen entfernten im höheren südlichen Teile die Trias- und Juraschichten bis auf einzelne Lappen und ließen das kriftal- linische Grundgebirge an die Oberfläche treten; im mittleren Teile dagegen ward nur der Buntsandstein bloßgelegt, und es bildet dieser die langgedehnten, plateauartigen Bergrücken, während Granit und Gneis im Süden domförmig gewölbte Knppeln aufweist. Nicht voll- kommen abgesunkene Partien am Rande der Senkung mit Trümmern 2*
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