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1. Länderkunde des Deutschen Reichs, der Niederlande und Belgiens, Handelsgeographie und Weltverkehr - S. 26

1905 - Halle a.S. : Schroedel, Pädag. Verl.
- 26 sie überall als eine ziemlich gleich hohe, ganz bewaldete, dunkle Berg- mauer aufsteigen, welche von den mit Weinreben bepflanzten Vor- Hügeln umsäumt wird. Nach Westen verflacht sich das Gebirge und geht allmählich in den Westrich über, der im allgemeinen einförmig, wenig fruchtbar und darum wenig bewohnt ist. Mit scharfem Rande senkt es sich gegen Norden zur Ebene von Kaiserslautern und gegen Westen zu dem Bliestale, welche Senke von je für den friedlichen und kriegerischen Verkehr von großer Wichtigkeit gewesen ist. Hier zog die alte Kaiserstraße von Worms nach Metz- hier zieht die wichtigste Eisenbahnlinie der Pfalz von Speyer herauf, nachdem sie die Hardt bei Neustadt erstiegen hat (Kaiserslautern 1794). Nördlich dieser Einsenkung erhebt sich das Pfälzer Bergland, ein dem Rotliegenden angehöriges Hochland, das mit Steilrand zur Nahe und zur Mosel abfällt und im Südwesten unterlagert wird von dem Kohlenreviere des Saargebiets. Es ist größtenteils ein liebliches, oft sehr romantisches und fruchtbares Bergland. An Stelle zusammenhängender, nordsüdlich gerichteter Bergzüge treten Berggruppen auf, die nordöstliche Anordnung zeigen. Darum folgen auch die Täler im allgemeinen der Nordost- und Südwestrichtnng. Der Reiz der Landschaft wird durch die verstreuten Eruptivkegel, welche sie durchsetzen, erhöht: als höchster erhebt sich der Donners- berg bis 687 m. An der Nahe, oberhalb Kreuznach, steigen die schömn und schroffen Porphyrfelsen des Rheingrafensteins, gegen- über der Ebernburg, auf, und in der Talsohle sprudeln aus dem Porphyr die jodhaltigen Salzquellen der Kreuznacher Salinen und berühmten Solbäder. Die Kohlenlager des Saarbeckens haben bei ihrem Flözreichtum um Saargemünd und Saarbrücken ein bedeutsames Zentrum der Industrie geschaffen. Saarbrücken ist aber auch der Sammelpunkt der Straßen, welche bei der oben angegebenen Hauptrichtung der Täler vom Rhein und der Nahe aufsteigen und, indem sie nach Metz und Nancy weiterführen, nicht nur einen leb- haften friedlichen Verkehr vermitteln, sondern auch in Kriegszeiten den Heereszügen den Weg von und zum Rhein gewiesen haben (Spichern, Forbach). Eine natürliche Fortsetzung dieser Straßen zieht aus der Main- ebene durch die Wetterau und die Einsattelung zwischen Taunus und Vogelsgebirge nach der Weser, eine andere durch das Tal der Kinzig zwischen Vogelsberg und Rhön nach Thüringen und Sachsen' heute wird die erste durch die Bahn von Frankfurt nach Gießen, Marburg und Kassel, die zweite durch die von Frankfurt über Hanau, Gelnhausen, Schlüchtern, Fulda und Eisenach nach Leipzig bezeichnet. Da, wo diese Straßen mit der den Main ent- lang führenden sich vereinigen, liegt vor einer fruchtbaren Ebene Frankfurt.
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