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1. Länderkunde des Deutschen Reichs, der Niederlande und Belgiens, Handelsgeographie und Weltverkehr - S. 59

1905 - Halle a.S. : Schroedel, Pädag. Verl.
— 59 — Oberharz fast bis an den Gipfel des Brockens bedeckt, im Unterharz als Laubwald bis 500 m emporsteigt. Im ganzen Oberharz bildet die Waldarbeit und die Viehzucht die zweite Hauptnahrungsquelle der Bewohner. „Wo nicht der Bergmann sein Fäustel schwingt oder der Hüttenmann Erze schmelzt, begegnet man dampfenden Kohlenmeilern, Waldarbeitern aller Art und einsamen Hirten, die mit helltönenden Glocken geschmückte Viehherden weit in die Wälder hineintreiben". Wald und Erz sind die Kleinode des Harzes; das beweist der alte Harzspruch: „Es grünen die Tannen, es wachse das Erz; Gott schicke uns allen ein fröhliches Herz!" Das Grauwackenmasfiv des Harzes ist von mächtigen Kalk- steinrifsen durchzogen, welche bei Rübeland stalaktitenreiche und Körperreste von urweltlichen Hyänen und Bären einschließende Höhlen (Naumanns-, Hermanns- und Bielshöhle) besitzen. Wie der Thüringerwald, so ist auch der Harz das Ziel vieler Touristen, welche in der würzigen Waldlust die Brust weiten, an den Reizen einer eigenartigen Natur das Auge weiden oder durch die mancherlei Sagen ihrer Phantasie neue Nahrung zuführen wollen. Den Eintritt in das Gebirge nehmen sie von den zahlreichen Städt- chen, welche in einem Kranze das Gebirge umgeben. Da liegt am Austritt der Bode Thale und weiter die Bode abwärts Quedlin- bürg, in dessen uralter Schloßkirche Kaiser Heinrich I. an der Seite seiner Gemahlin, der frommen Mathilde, ruht. Am Austritt der Holzemme liegt Wernigerode, vom Stolbergschen Grafenschloß überragt, und an demselben Flüßchen in der Ebene Halberstadt. Von Ilsenbürg an der Ilse führt der nächste Weg zum Brocken. Westlich von der Ocker, am Fuße des erzreichen Rammelsberges, liegt Goslar, der Lieblingsaufenthalt der salischen Kaiser. Heinrich Iii. erbaute den Dom, von welchen: nur die große Ein- gangshalle, die Domkapelle, erhalten ist. Neben dem Dome erhob sich der prächtige Kaiserpalast, die „Kaiserpfalz"; von Kaiser Wilhelm I. wieder hergestellt, ist er der großartigste, aus jener Zeit uns er- haltene Profanbau Deutschlands. Wallenstedt ist der Ausgangs- punkt für den Besuch des Unterharzes und besonders des Selketales (Mägdesprung, Alexisbad). Weniger bedeutend sind die Orte auf der Südseite, wie Sangerhausen und Ilfeld mit seiner alten Klosterschule. Die Fortsetzung des Unterharzes jenseit der Wipper bis an die Saale ist das Mansfelder Bergland, das reich an Kupfer- und Silbererzen ist. Zwischen diesem und der Thüringer Grenzplatte ist das Becken von Eisleben eingesenkt. Aus dem rechten Ufer der Saale treten nur vereinzelte Erhebungen hervor, wie der Giebichenftein bei Halle, nördlich davon der Petersberg und die Höhen von Wettin. Den gesamten Südosten, Osten und Nord-
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