Anfrage in Hauptansicht öffnen

Dokumente für Auswahl

Sortiert nach: Relevanz zur Anfrage

1. Länderkunde des Deutschen Reichs, der Niederlande und Belgiens, Handelsgeographie und Weltverkehr - S. 109

1905 - Halle a.S. : Schroedel, Pädag. Verl.
— 109 — Wiesen an, und stattliche Gehöfte oder Dörfer mit freundlichen Kirchen liegen zwischen ihnen. Westlich der Elbe ist die ausgedehnteste Geestlandschaft die Lüneburger Heide. Allmählich steigt sie aus den flachen, moorigen Niederungen des Allertales zu lang gestreckten Hügelrücken empor, die „wie ungeheure Meereswogen in gleichmäßiger Folge einander ablösen. Kümmerliche Föhrenwaldungen, hier und da von einem Gürtel silberglänzender Birken umzogen, streiten mit der braunen Heide, aus deren niedrigen Hörsten sich feierliche ernst die gedrungenen Gestalten des Wacholders erheben, um die Herrschast über den dürren Sandboden, der mit Feuersteinen untermischt ist" (Guthe). Verstreut liegen an manchen Stellen die rohen Steinbauten aus vorgeschicht- licher Zeit, Opfersteine und Steinkreise. Bei Lüneburg tritt das Kalkgebirge zu Tage, und am Fuße des „Kalkberges" quillt eiue reiche Solquelle, neben der von Halle wohl die bedeutendste Nord- dentschlands. Freundliche Bilder bieten die nach allen Seiten sich öffnenden Flußtäler. Zwischen Eichengehölz schimmert ein grüner Anger, ringsum freundliche Felder und um den Kirchturm mit rotem Dache die einfachen, weißgetünchten Häuser: das sind die Heidedörfer, die freundlichen Oasen der stillen Heide. Neben dem Buchweizen ist es das überall den Boden bedeckende Heidekraut, das für den Heidebewohner von hoher Bedeutung ist. Es dient zur vollen Er- nährung seiner Schafe, der Heidschnuckeu, die ihm ebenso unent- behrlich sind wie dem Lappländer das Renntier, dem Grönländer der Seehund. Und wenn im Hochsommer „die Kräuter blühn, der Heideduft steigt in die blaue Sommerlust", dann stellt der Bienen- Vater seinen Immen zäun mitten in die Heide und kümmert sich nicht eher wieder um seine Bienen, bis die Stöcke mit Honig gefüllt sind. Weiter nach Westen treten die Geestrücken vereinzelt auf und reichen oft wie schmale Halbinseln („Tange") in die rings umgebenden Moore hinein; die ausgedehntesten sind östlich der Ems der Hümm-, ling, zwischen Jjssel und Rhein die Velnve (in den Niederlanden) und zwischen Maas und Schelde die Camp ine (in Belgien). Den größten Teil des westdeutschen Tieslandes nehmen die Moore ein, die überall da entstanden, „wo stagnierendes Wasser den moorbildenden Pflanzen günstige Vegetationsbedingungen geboten hat, und sie entstehen auch heute noch, wo derartige Bedingungen ungestört obwalten^. Sie erstrecken sich vom linken Elbufer aus dem Gebiet der Oste in das der Wümme und Hamme und über die Weser hinaus in das Flußgebiet der Ems, wo sich die weit aus- gedehnten holländischen Moore anschließen. Man unterscheidet hauptsächlich zwei Moorbodenarten: 1. die vorherrschend aus Gräsern, Moosen (nicht Torfmoosen) und Sumpf- 1 Tacke, Die nordwestdeutschen Moore, Verhandlungen des 11. Geographentages, S. 120.
   bis 1 von 1
1 Seiten  
CSV-Datei Exportieren: von 1 Ergebnissen - Start bei:
Normalisierte Texte aller aktuellen Treffer