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1. Länderkunde des Deutschen Reichs, der Niederlande und Belgiens, Handelsgeographie und Weltverkehr - S. 126

1905 - Halle a.S. : Schroedel, Pädag. Verl.
— 126 — Westpreußen, Sachsen, Anhalt, Braunschweig und Hannover (s. Karte der Bodenbenutzung!) in ausgedehntem Maße erzeugt wird. Deutsch- land ist das erste Zuckerland der Erde. Es liefert 1/3 des gesamten Rübenzuckers und 1/c, des gesamten Zuckers der Erde überhaupt. Die Ausfuhr ist darum auch recht beträchtlich. Aussuhrländer waren in erster Reihe Großbritannien und die Vereinigten Staaten von Amerika, dann Britisch-Nordamerika, Japan und verschiedene euro- päische Staaten. An Handels- und Industriepslanzen werden Ölgewächse, nämlich Raps, Mohn, Kümmel hauptsächlich in Süddeutschland ge- baut. Flachs ist in vielen Gegenden des deutschen Mittelgebirges von den Sudeten bis zum Teutoburger Walde verbreitet, Hans außer in Westfalen und im nördlichen Hannover in Baden und im Elsaß. Im Flachsbau wird Deutschland nur von Rußland über- troffen, bedarf jedoch noch einer bedeutenden Einfuhr. Flachs und Hanf liefern uns in erster Linie Rußland, dann auch Österreich- Ungarn und Italien. Unter den übrigen Handelspflanzen muß der Hopfen erwähnt werden, der in Bayern, im Elsaß, in Baden, Württemberg und Posen in vorzüglicher Güte und in solchen Mengen angebaut wird, daß nicht nur der einheimische Bedarf gedeckt werden, sondern auch eine kleine Mehrausfuhr erzielt werden kann. Übrigens macht Deutschlands Hopfenertrag 2/o der Hopfenernte der ganzen Erde aus. In Baden, Württemberg und der Provinz Sachsen ist auch der Anbau der Zichorie erheblich. Tabak liefern Baden, die Rheinpfalz, Elsaß, Franken, Thüringen, Schlesien und die Uckermark. Feinere Tabake werden vom Auslande eingeführt. Die Hauptfach- lichsten Bezugsländer sind Brasilien, Niederländisch-Jndien, die Ver- einigten Staaten von Amerika, Haiti, Columbia, Türkei; dann folgen mit kleineren Mengen Mexiko und Euba. Die Gemüse- und Handelsgärtnerei zeichnet sich außer in der Rheinebene um Stuttgart, Bamberg, Düsseldorf, Erfurt, Braunfchweig, Quedlinburg, Leipzig, Liegnitz, Breslau. Berlin und Hamburg aus. Edle Obstsorten werden am Mittelrhein, in Thüringen, Sachsen, Franken, Schwaben und in der Pfalz gezogen; Pfirsiche, Aprikose, Mandel und echte Kastanie sind zumeist auf die sonnigen Borberge am Rande der Oberrheinischen Tiefebene be- schränkt (Bergstraße!). Sonst wird Obstkultur in allen Teilen des Reichs, namentlich im mittleren und südlichen Deutschland betrieben, da der volkswirtschaftliche Gewinn dieser Kultur immer mehr aner- kannt wird, doch ist die Einfuhr von frischem Obst und frischen Beeren zumgenuß sowie von getrocknetem Obst unangefochten Beeren und dergl. noch sehr bedeutend. Als Einfuhrländer stehen obenan Österreich-Ungarn, Italien, Frankreich, Belgien, die Vereinigten Staaten von Amerika, Serbien. Weinbau zum Zwecke des Kelterns wird getrieben am Rhein bis nach Eöln hinab, im Saar-, Mosel- und Ahrtal, am Main, an
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