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1. Länderkunde des Deutschen Reichs, der Niederlande und Belgiens, Handelsgeographie und Weltverkehr - S. 129

1905 - Halle a.S. : Schroedel, Pädag. Verl.
— 129 — Fangergebnis um die Hälfte lauf ea. 7 Mill. J4 im Jahre 1897). Trotzdem bedürfen wir einer erheblichen Einfuhr, hauptfächlich aus Schweden, Großbritannien und Dänemark. Die Binnenfischerei beschäftigte im Jahre 1895 über 14000 Personen. c. Die Waldkultur. Die Waldungen bedecken den vierten Teil des deutschen Bodens. In Europa sind nur Schweden, Rußland, Norwegen und Österreich- Ungarn waldreicher, wahrend von Frankreich nur 1/nl von den Niederlanden weniger als 1/i6, von Dänemark nur 1/2o, von Eng- land 725 die Bodenfläche bedeckt. Deutschland, das vollständig in der Waldregion der nördlichen gemäßigten Zone liegt, war in den ersten Jahrhunderten unserer Zeitrechnung ebenso ein Waldland wie im 16. Jahrhundert die Länder Nordamerikas östlich vom Felsen- gebirge und würde, wenn heute die Menschen Deutschland verließen, sich wieder vollständig mit Wald bedecken; denn das Kulturland ist dem Waldland abgerungen. Viele Ortsnamen aus Wald, Hain, Nöda oder mit Baumnamen zusammengesetzt deuten daraus hin, daß da Wald war, wo heute Wiesen und Ackerfelder sich ausbreiten. Konnte man einst in der Zurückdränguug des Waldes einen Maßstab für den Knlturfortfchritt finden, so ist heute eine rationelle Waldwirtschaft, gefördert durch forstwissenschastliche Studien, ein Zeichen fortschreitender Kultur. Durch Regelung der Holzschläge, Sorge für hinreichenden Nachwuchs, Pflege des Baumbestandes und gesetzliche Neuaufforstungen wird zwar das ursprüngliche Waldbild vollständig geändert, aber auch eine nutzbringende Verwertung des Wald'bodens erzielt. Ehemals herrschte der Laubwald durchaus vor; heute nimmt er nur 1/s des gesamten Waldbestandes ein. In ihm überwiegt die Buche; doch sind auch Eiche, Birke, Erle und Espe weit verbreitet. „Das einzige deutsche Gebirge, das sich seinen alten Laubwald erhalten hat, ist der Spessart, dessen Staatsforsten fast zu dreiviertel Eichen- und Buchenwald sind. Reich an Laubwald ist auch noch die Hardt und der Odenwald. In Thüringen sind die Vorberge reich an Laubholz im Gegensatz zum dunkeln „Wald", und so trägt auch der Kyfshäuser ein dichtes Kleid von Eichen nud Buchen. Die Eichen Westfalens, des Weserlandes, der Pleißeniederuugen, die Buchen, die sich in Ostholstein, Mecklenburg und Preußen in der Ostsee spiegeln, sind Reste eines uralten Bestandes"^. Von den Nadelhölzern finden sich in dem bergigen Mittel- und Süddeutsch- land Fichten und Tannen, in dem Tieflande ist der Charakterbaum die Kieser; überall tritt vereinzelt, nie ganze Wälder bildend, die Lärche aus. Die einst häufige Eibe ist bis aus einzelne zerstreute Bäume und kleine Gruppen am Rande der Mittelgebirge verschwunden, 1 Ratzel, Deutschland, S. 190. Wulle, Erdkunde Iii. q
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