1905 -
Halle a.S.
: Schroedel, Pädag. Verl.
- Autor: Wulle, Friedrich
- Auflagennummer (WdK): 3
- Sammlung: Geographieschulbuecher Kaiserreich
- Schulbuchtyp (WdK): Hilfsbuch
- Schultypen (WdK): Alle Lehranstalten
- Schultypen Allgemein (WdK): Alle Lehranstalten
- Bildungsstufen (OPAC): Sonstige Lehrmittel, alle Lernstufen
- Schulformen (OPAC): Lehrerbildungsanstalt, Präparandenanstalt, Seminar
- Regionen (OPAC): Preußen
- Inhalt Raum/Thema: Vaterländische Geschichte
- Geschlecht (WdK): koedukativ
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größten Lager, die allein 80% aller Steinkohlen des Reichsgebietes
liefern, sind das oberschlesische Steinkohlengebiet und das Ruhrbecken.
Kleinere Lager sind bei Waldenburg i. Schlef. und in der Grafschaft
Glatz, im Königreich Sachsen bei Zwickau und bei Dresden (Plauen-
scher Grund), bei Aachen, das Saarbecken, im Wesergebirge und bei
Ibbenbüren mn Teutoburger Wald. Die Förderung an Steinkohlen
betrug 1901 108,5 Mill. t im Werte von 1015 Mill. Jh. Wurden
auch nach den Küstengebieten der deutschen Meere gegen 6 Mill. t
hauptsächlich aus England gebracht, so ging doch mehr als das
Doppelte außer Landes.
Braunkohlen finden sich in einer breiten Zone in der Mitte
Deutschlands von Westfalen durch Hessen, Hannover, Sachsen,
Brandenburg, Schlesien, Posen, und ihre Förderung ergab 1901 über
44 Mill. t; daneben führt Böhmen noch 1iu dieses Ertrages ein.
Bernstein kommt in einzelnen Stücken in dem ganzen öst-
lichen Tieflande vor, wird jedoch nur mit Nutzen ausgebeutet an
der Ostfee von Brüster Ort bis Pillau.
Recht bedeutend ist Deutschlands Reichtum an Salz, und
einzig steht es da in feinen großartigen Lagern sogenannter Ab-
raumsalze, die zur Düngung und zu chemischen Zwecken Verwendung
sinden. Steinsalzlager und Salinen sind in Sachsen «Schönebeck,
Halle, Staßsurt, Kösen), Brandenburg (Sperenberg), Posen (Hohen-
salza), Holstein (Segeberg), Hannover (Lüneburg), Westfalen, Württem-
berg, Lothringen und dem bayrischen Anteil an den Salzburger
Alpen.
An nutzbaren Steinen und Erden ist kein Mangel. Por-
zellanerde in den Sudeten, im Thüringerwalde u. a. O, Bausteine
im Gebirge und in der Ebene, Marmorlager am Alpenrande und im
deutschen Mittelgebirge an verschiedenen Orten, Serpentin in Sachsen
und Schlesien, Dach- und Tafelfchiefer in den ausgezeichnetsten Lagern
im Thüringer- und Frankenwald, Oberharz, Erzgebirge und Rheinischen
Schiefergebirge, lithographischer Schiefer im Jura.
Von Edelsteinen finden sich in Deutschland nur untergeord-
nete Arten: der Topas im Königreich Sachsen, der Chrysopras in
Schlesien, der Achat (besonders früher) bei Oberstein, der Bergkristall
in Schlesien, Sachsen und im Harz.
Zu den Mineralschätzen müssen auch die Mineralquellen
gerechnet werden, von denen viele zu den heilkräftigsten der Erde
gehören. Groß ist die Zahl der kohlensäurehaltigen Quellen des
Rheinischen Schiefergebirges, die Stahlquellen ebeuda fowie im Weser-
gebiet und in den Sudeten. Thermen besitzt ebenfalls das Rheinische
Schiefergebirge, ferner der Schwarzwald und die Sudeten. Eisen-
säuerlinge und Schwefelquellen sind zerstreut. Von den Solquellen
find die heilkräftigen jod- und bromhaltigen im äußersten Osten und