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1. Lesebuch der Erdkunde - S. 137

1884 - Calw [u. a.] : Verl. der Vereinsbuchh.
Vayern. Übersicht. 137 freundliches Hügelgelände, mit Schlößchen gekrönt, die Fortsetzung des schwäbischen Jura. Zur Rechten aber gewahrt man bei heller Witterung am südlichen Gesichts- kreise einen wie ferne Wölkchen aufsteigenden Saum silberglänzender Höhen, die Bayrischen Alpen. So erkennen wir gleich beim Eintritte drei große Gebiete des Bayrischen Landes: Hochebene, Jura und Alpen. Aber hinter dem Jura liegen noch manche Gebiete Bayerns, weit ostwärts bis nach Böhmen, nordwärts bis nach Sachsen und Thüringen, und endlich nach Nordwesten gegen Baden und Hessen zu. Zugleich treten wir mit Bayern in eine neue Völkerwelt ein. Der Hauptstamm nämlich des Bayrischen Volkes gilt für eine Mischung der alten Kelten (Bojen, die aus Böhmen kamen), und Germanen (Markomannen), welche jenen nachrückten. Im südwestlichen Bayern sind noch Schwaben. Der ganze nördliche Teil aber, das Mainland, ist, wie der Norden von Württemberg und Badenfrankenland, und bildet insofern, wie auch durch seine mildere Natur einen Ubergang zu Rhein- Bayern. In den östlichen Gegenden, besonders im Norden, beginnt bereits die sla- vische Welt einzuwirken. Z 136. Die Hauptmasse von Bayern ist Donauland, mit Ausnahme des Mainlandes im Norden und des kleinen Bodenseegebietes im Süden. Dazu kommt aber noch ein Gebiet über dem Rhein, die bayrische Pfalz — also Rheinland. Die Donau teilt das Hauptland in 2 ungleiche Hälften: die südliche, mit der großen Alpen - Vorebene und dem Alpengebirge; und die größere nördliche mit kleineren Gebirgs- und Hügellandschaften, die zum großen deutschen Mittelgebirgs- lande gehören. Bayerns Hauptland zerfällt demnach in folgende Abteilungen: A. in der südlichen Hälfte: 1) das Alpengebirgsland längs seines ganzen Südens (gegen Tirol ?c.), nur 8 — 3 M. breit, und 2) die Hochebene vor den Alpen, bis zur Donau, etwa 16 M. breit; beide bilden das hohe Südbayern. B. In der nördlichen Hälfte jenseits der Donau lassen sich 4 Paare unter- scheiden: 3) der Fränkische Jura von Nördlingen bis Regensburg östlich, dann nordwärts bis zum Main, und 4) der Bayrische Wald nebst der Höhenplatte der Oberpfalz, ostwärts des Jura, bis zum Rücken des Böhmer Waldes im Nordosten. Sodann nordwestlich vom Jura zwei Gebiete: 5) das Fränkische H ügelland, bestehend aus dem Fränkischen Landrücken, dem Steigerwald und den Haßbergen, mit östlich anschließender Höhenplatte, und 6) westlich davon das Gaulaud, um den mittleren Main bis zum Spessart; beide letzteren —Fortsetz- ungen der Gebilde von Württemberg und Baden. Weiter im Norden folgen zwei (bis drei) kleine Gebirge verschiedener Art: 7) das Ficht elgebirge im Nordosten, ein merkwürdiges plutouisches Massengebirge um die Mainquellen; 8) der Spessart im Nordwesten, eine waldige Gebirgsplatte innerhalb der letzten großen Mainbiegnng, nebst einer kleinen Strecke des Oden- Waldes, südlich vom Spessart und Main. Endlich im äußersten Norden noch zwei den vorigen entgegengesetzt ähnliche Gebirge: 9) das Rhöngebirge, auch ein Platonisches Massengebirge im Westen i ^uldaquelleu), und 16) der Frankenwald, ein sanster Bergwall im Osten zwischen Fichtelgebirge und Thüringer Wald.
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