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1. Lesebuch der Erdkunde - S. 271

1884 - Calw [u. a.] : Verl. der Vereinsbuchh.
Illyrien. 271 daher lebhaft durch Gewerbe und Handel; schöu gebaut; 19000 E. Westlich davon Villach in reizender Gebirgsgegend an der Drau, Eisen- und Bleiwerke. Von hier zieht südlich die Bahn nach Venedig, die in dem Paß von Pontafel (Pontebbia, 564 m h.) die politische Grenze von Italien, zugleich eiue auffallende Völker- und Sprachgrenze, überschreitet. Von Klagenfurt nördlich das Zollfeld mit Altertümern der römischen Stadt Viruuum, dann St. Veit, alte Residenz der Herzoge von Kärnten, mit vielen alten Rittersitzen umher. Diese finden sich auck um das malerisch oben im Gebirgsthale liegende Friesach. § 258. K r a i n (krajna, Grenze) gehörte einst zum Langobardenreiche, und wurde erst 1232 zu Kärnten geschlagen, dessen Geschichte es fortan teilte. Seine Bewohner sind die Krajuci, von slovenischem Stamme, mit großen Verschiedenheiten in Trachten und Dialekten; von 481000 E. (500 Protestanten) sind nur 29 000 Deutsche. Oberkrain heißt das Alpenland am Terglou, Unterkrain das Thalland der Save, Jnnerkrain das Karstland. Die Protestanten, 1601 aus Laibach der- trieben, haben dort seit 1852 wieder eine Kirche. Laibach, wohlgebaute Hauptstadt im ausgedehnten Thale der schiffbaren Laibach (eines rechten Nebenflusses der schiffbaren Save), in schöner Gebirgsgegend mit merkwürdigen Umgebungen, schönen Schlössern und Gärten; Kathedrale, Schloßberg; an der Eisenbahn von Trieft nach Wien; viel Handel; 26000 E. — Neustädtl (im S.-O-) im Gurk- thale. Gottschee am südöstl. Grenzgebirge, altdeutsche Kolonie unter den Slaven, deren Bewohner Hausierhandel in die weite Welt treiben. Süstwestl. von Laibach Adelsberg auf dem Karst, berühmt durch seine merkwürdigen Höhlen (Tropfsteingebilde, Knochen von Höhlenbären, durchfließender Bach, darin eine sehr interessante zarte Salamanderart, Olm, Proteus anguineus). Im O. der Zirknitz er See, der in der höhlenreichen Gegend zuweilen abfließt, so daß man auf seinem Boden Heu gewiuuen kann; früher übertriebene Beschreibung von Jagd im Frühling, Ernte im Sommer, Fischfang im Herbst. — West- lich von Laibach im Waldgebirge des Jurakalks Jdria, Bergstadt mit berühmten, höchst wertvollen Qnecksilbergrubeu (7000 Ztr. jährlich, wovon ein Teil zu Zinnober verabeitet wird). § 259. Zum Küstenland gehört einmal die unmittelbare Stadt Trieft, die einst byzantinisch war, dann an die Karolinger kam, erst bischöfliche Stadt, dann Freistadt wurde, sich aber 1382 Österreich unterwarf, um dem mächtigen Venedig widerstehen zu können. — Dann die Grafschaft Görz, das Jsonzothal, einst mit Tirol verbunden, wurde von Maximilian I. geerbt, der auch den Venetianeru Gradisca abnahm. — Istrien war größtenteils venetianisch bis 1797, wo es an Öfter- reich kam. — Die Hauptbevölkerung in diesen 3 Kronländern besteht aus 320 000 Südslaven (Slovenen und Kroaten) und 280 000 Italienern, neben nur 13 000 Deutschen (2500 Protestanten). Görz am Jsonzo (20000 E.), Monte-Santo-Wein, Fabriken. — Aqnileja, einst römische Kaiserresidenz am Meer; die ungeheure Menge der Altertümer dient statt eines Steinbruchs (S. 270). — Grado, südlich von Aqnileja auf eiuer Erdzunge in den Strand- feen, Seesalzgewinnung. Indem wir nun an das Adriatische Meer gelangt sind, widmen wir diesem einige Augenblicke. 8 260. Ein von dem Bild der Nordmeere völlig verschiedenes Bild rollt sich uns im A d r i a t i s ch e n Meere auf. Hier ist schon fast italienische Natur, Steilküsten mit trefflichen Häfen und eine herrliche blaue See. Zwar gehört von der ganzen Länge dieses Meeres mit etwa 84 M. oder 625 km (bei 30 M. durchschnittlicher Breite) wie von seiner ganzen Fläche von 2460 Q.=M. oder 135 200 qkni nur der nordöstliche Teil, an der Küste von Jstrien und Dalmatien, zu Österreich. Dennoch ist die Adria für dieses Reich von großer
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