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1. Lesebuch der Erdkunde - S. 451

1884 - Calw [u. a.] : Verl. der Vereinsbuchh.
Gberitalien. 451 Latein entstanden, und zwar aus dem späteren Bauernlatein (z. B. docca, Mund), unter Mitwirkung der früheren Dialekte und der eingeführten germanischen Sprachen. Bologna. Modena. Cremona. Florenz. Pisa. Venedig. Sig. 1zz. Die 0 höchsten Türme Italiens. Noch herrschen in den Provinzen viele oft schwer verständliche Mundarten; die Pie- montesische ist schon halb französisch, die weichste ist die Venetianische. § 413. Oberitalien umfaßt etwa 1850 Q.-M. (102 000 qkm) mit 12 V2 Mill. E., also 120 auf 1 qkm, meist katholisch (die Waldenser s. S. 446). Die Bewohner sind ein Mischvolk aus uralten Ligurern, Galliern, Römern und Ger- manen (Goten, Langobarden); auch haben sie noch viel von deutschem Wesen und gelten für den Kern des neuen Italiens (vgl. S. 443). Oberitalien hat eine große Menge bedeutender Städte, 37 mit 20 000 und mehr Einwohnern, fast alle ausgezeichnet durch merkwürdige Altertümer, sowie durch prachtvolle Bauwerke in Kirchen und Palästen. Bedeutende Fabrikstädte gibt es nicht, wiewohl die Industrie nicht gering ist; der Handel, der sehr herabgekommen, seitdem das Mittelmeer den Vorrang verlor, hebt sich in neuester Zeit wieder. Das festländische Ober-Italien wurde im Altertum zu Gallien (Gallien diesseits der Alpen) gerechnet. Später romanisiert und durch die Langobarden germanisch regiert seit 568, ist die große Tiefebene bis in die neueste Zeit ein Hauptwahlplatz der Völkerkämpfe gewesen. — Vor 1859 hatten sich 5 Staaten in Norditalien geteilt: im W. das König- reich Sardinien mit den Provinzen Savoyen und Nizza, seither an Frankreich abgetreten, Piemoni und Genna; im N.-O. das österreichische Lombardisch-Venetianische Königreich; südlich vom unteren Po die Herzogtümer Parma und Modena; endlich ein Teil des Kirchenstaates, die 4 Legationen oder Provinzen der Romagna: Bologna, Ferrara, Forli und Ravenna. Seither sind Parma, Modena und die Romagna zu der Provinz Emi- lia vereinigt worden, die ihren Namen der berühmten römischen Straße via Aemilia verdankt, welche sich am Nordostabhange des Apennin Von Placentia (Piacenza) bis Ari- minum (Rimini) erstreckte.
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