1884 -
Calw [u. a.]
: Verl. der Vereinsbuchh.
- Autor: Behr, Friedrich, Schwarz, Eduard, Frohnmeyer, Immanuel
- Sammlung: Geographieschulbuecher Kaiserreich
- Schulbuchtyp (WdK): Lesebuch
- Schultypen (WdK): Alle Lehranstalten
- Schultypen Allgemein (WdK): Alle Lehranstalten
- Bildungsstufen (OPAC): Sonstige Lehrmittel, alle Lernstufen
- Inhalt Raum/Thema: Geographie, Völkerkunde?
- Inhalt: Zeit: Geographie
- Geschlecht (WdK): koedukativ
Städte. 645
erwachsenen Mapillas, die eifrig missionieren; 48000 E. Kauuauur, mit einem por-
tugiesisch-niederländischen Fort, ist Militärstation. Weiter Maugalur, Hauptstadt
von Kauara, im Gebiet des Tnlnvölkchens (30 000 E.). Auf dem Hochlande, das hier
5ig. 198. Tirutschinapalli (Sort und Tempel).
sich zu den Knrg- (Kodagn-) Bergen auf 1800 m erhebt, das Fürstentum Maisur,
dessen gleichnamige Hauptstadt 58 000 E. zählt; nordwestlich die hochgelegene, gesunde
Militärstation Bengalur (156000 E.). Maisur hat unter der letzten Hungersnot
(1877) sehr gelitten und zählt nur noch 4 Mill. E.
Der nordwestliche Winkel des Hochlandes Dekhan ist die Heimat der Maratheu,
eines kräftigen Stammes, mit dem die Anwohner der Konkanküste nahe verwandt sind.
Hier liegt halb vergessen das einst mächtige G o a (5000 E.), mit gutem Hafen und
stattlichen Kirchenruinen, der Rest des portugiesischen Indiens (3200 qkm mit kaum x/2
Mill. Eiuw.). Hauptstadt der Marathen war P u u a (90 000 E.), dann nahe der Goda-
weriqnelle das hl. N a s i k (25 000 E.). Auch hier wie bei Ellora gruben die Buddhisten
ihre Höhlen - Tempel in das vulkanische Amygdaloidgestein dieser Gegend hinein; die
von Karli (zwischen Bombay und Puua) gehen ins erste christliche Jahrhundert
zurück. Fast tausend Jahre später entstanden die von E l e p h a n t a und S a l s e t t e,
Inseln in der Bombaybucht, welche man der Arbeit der Lingaiten, einer reformieren-
den Sekte der Siwaismus, zuschreibt. — Bombay selbst, auf einer Insel gelegen, hat
mit seinem herrlichen Hasen den Handel von Kalkutta eingeholt, besonders seit Eisen-
bahnen über die Westghats führen und der Sueskaual eröffnet ist. Es ist die Volk-
reichste Stadt Indiens mit 773 000 E. (150 Männer auf 100 Weiber), darunter 48 000
Parfis oder Feueranbeter, rührige Geschäftsleute, welche den Europäern am schnellsten
nacheifern. Die Präsidentschaft Bombay umfaßt nur 5830 Q.-M. oder
321000 qkm mit 16 Mill. E., wozu noch 7 Mill. Unterthanen der Schutzstaaten kommen.
Unter letzteren ist der bedeutendste der Herrscher von Gudscherat (2,/5 Mill. E.),
dessen Hauptstadt Baroda 112 000 Einwohner zählt. Ebensogroß ist Ahmedabad,
mit großartigen mohammedanischen Ruinen, 117000 E., während Snr at am Tapti, einst
das Emporium des Großmogulreichs, aus 107 000 Eiuwohner gesunken ist. — Sind h,