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1. Deutsche Geschichte bis zum Westfälischen Frieden - S. 56

1902 - Leipzig : Teubner
56 Deutsche Geschichte im Mittelalter. Jvrea mit der langobardischen Krone geschmückt. Dreimal ging Heinrich über die Alpen, ließ sich in Pavia (1004) und in Rom (1014) krönen und brachte Campanien (1021) unter seine Oberhoheit. Arduin ging nach einem wiederholten Aufstandsversuch in ein Kloster. In Campanien hatten sich seit kurzem normannische Ritter, die zuerst in Diensten des langobardischen Fürsten von Salerno standen, festgesetzt. Heinrich bekriegte ferner, aber ohne besonderen Erfolg, Boleslaw den Kühnen von Polen, der ein großes slawisches Reich geschaffen hatte; er nahm ihm zwar Böhmen und brachte ihn zur Huldigung, mußte ihm aber die Lausitz überlassen. Dagegen glückte Heinrich die Vorbereitung des künftigen Heimfalls von Burgund, da dessen kinderloser Herrscher, Rudolf Iii., ihm als dem Sohne seiner ältesten Schwester die Erbfolge zusicherte. Kinderlos, verwandte der Kaiser einen großen Teil seines Landbesitzes zur Gründung des Bistums Bamberg. Wegen dieser Stiftung und überhaupt wegen seines frommen Sinnes — Odilo, der Abt von Cluny, hatte großen Einfluß auf ihn — wurde er heilig gesprochen. Er starb in Grona bei Göttingen, 52 Jahre alt (1024). In Bamberg fanden er und seine Gemahlin Kunigunde die letzte Ruhestätte. (Vgl. das Gedicht von B. von Lepel: „Kaiser Heinrich Ii. Im Sept. 1023".) Die Zustände in der Ottonenzeit. Durch die von Otto I. herbeigeführte Steigerung der Königsgewalt war Deutschlands Ansehen im Abendlande sehr gestiegen. Die häufigen Kriegszüge der deutschen Könige nach Italien verzögerten zwar die Rückgewinnung der Lande zwischen Elbe und Weichsel, hatten aber eine Stärkung des deutschen Ansehens, Steigerung des Gefühls der nationalen Zusammengehörigkeit der einzelnen Stämme und die Verbindung mit dem in der Kultur überlegenen Süden zur Folge. Auch gaben sie dem unternehmungslustigen, von Lebenskraft überschäumenden Adel Gelegenheit zu ehrenvoller Tätigkeit. — Die Mittelpunkte der bischöflichen oder königlichen Verwaltung (Magdeburg, Halle, Bardewiek) wuchsen durch Verleihung von Marktrechten zu Städten heran, in denen Gewerbe und Handel ihren Anfang nahmen. Der deutsche Adel aber verschmähte es, im Gegensatz zu dem italienischen, seinen Wohnsitz dort zu nehmen. Die Kirche übertraf an geschickter Bewirtschaftung wie an wissenschaftlichem Sinn die Laienwelt ganz bedeutend. Im Besitze reicher Mittel, konnte sie schön geschmückte neue Bauten errichten und dadurch das Kunstwerk fördern. Willegis von Mainz begann 978 den Bau des dortigen Doms in der neuen, sogenannten „romanischen" Bauart. Meinwerk von Paderborn und Bernward von~Htlfr esh ettrtawr~Berpfsatizten technische Künste in das rauhe Sachsenland. Gandersheim, Quedlinburg, Hersfeld, St. Gallen und Reichenau waren Pflegstätten der Wissenschaft und Dichtkunst. Die Herzogin Hedwig von Schwaben hatte als Mädchen, das Griechische erlernt und las als Witwe, unter Anleitung des Mönches Ekkehard H. von St. Gallen, auf der Burg Hohentwiel lateinische Dichter. Derselbe
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