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1. Deutsche Geschichte bis zum Westfälischen Frieden - S. 109

1902 - Leipzig : Teubner
§ 20. Das luxemburgische Haus (—1437). 109 5. Der Norden und Osten. Das mächtige Reich Ludwigs des Großen, der seit 1370 Ungarn und Polen unter seiner Herrschaft vereinigt hatte, zerfiel nach dessen Tode. Sigismund, der Gemahl seiner Tochter Maria, wurde in Stuhlweißenburg 1387 zum König von Ungarn gefrönt: Aber Ludwigs andere Tochter, Hedwig, heiratete auf Verlangen des polnischen Adels den Großfürsten Jagello von Litauen, der unter dem Namen Wladislaw mit seinem Volke das Christentum annahm. Damit verlor der deutsche Orden seine kreuzzugartigen Zuzüge aus dem Reiche, und die Ritter verlernten bald ihre kriegerische Tüchtigkeit. Im Lande waren sie wenig beliebt bei den Untertanen: Der Landadel hielt es heimlich mit den Polen, die Städte waren verdrießlich über den Wettbewerb des Ordens im Handel. Als dieser die Neu mark erwarb, kam es zum Kriege mit Wladislaw. Bei Tanueu-bera/Mischen Graudeuz und Spirdingsee) wurde der Hochmeister Ulrich von Jungingen besiegt und getötet (1410). Zwar war der erste Friede ztr^öraltirr)Tem Orden günstig, aber seine Macht war dahin. Polen erlangte 1412 sogar die Neumark. Im Norden hatte Königin Margarete von Dänemark durch die Union von Kalmar (1397) Schweden und Norwegen mit ihrem Reiche vereinigt. 6. Sigismund (1410—1437). a. Sigismund. Nach Ruprechts Tode wählte die Mehrzahl der Kurfürsten Jobst von Mähren, die Minderheit seinen Vetter, Sigismund, der inzwischen durch seine Vermählung mit der Königstochter Maria die ungarische Krone erlangt hatte, zum Könige, so daß es nun, da Wenzel nicht Verzicht geleistet hatte, drei deutsche Könige gab. Als aber Jobst schon 1411 starb, wurde Sigismund allgemein anerkannt, infolge der Bemühungen des Burggrafen Friedrichs Vi. von Nürnberg, den der Kaiser dann zum Verweser der Mark Brandenburg ernannte. Sigismund war begabt und lebhaften Geistes, aber ohne feste Grundsätze, nnstät und leichtsinnig, dabei fortwährend in Geldnot. b. Die Kirchenvrrsaiumlung zu Constau; (1414—1418). Um die „babylonische Verbannung der Kirche" zu beendigen, war Papst Gregor Xi. nach Rom zurückgekehrt (1377). Aber dem nach seinem Tode gewählten Italiener Urban Vi. stellten die französischen Kardinäle einen Landsmann, Clemens Vii., entgegen, der wieder in Avignon blieb. Diese Kirchenspaltung wurde dadurch in die Länge gezogen, daß, sobald einer der Päpste starb, feine Partei einen neuen wählte. Der eine Papst hatte seinen Wohnsitz zu Rom, der andere zu Avignon. Als die allgemeine Kirchenverfammlnng, die 1409 zu Pisa tagte, beide Päpste absetzte und statt ihrer ein neuer erkoren wurde, dankten jene nicht ab, so daß 1411 sogar drei Päpste vorhanden waren. Außerdem wurden gegen das Papsttum viele Vorwürfe erhoben, daß es von den neueingesetzten
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