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1. Deutsche Geschichte bis zum Westfälischen Frieden - S. 175

1902 - Leipzig : Teubner
§35 Der dreißigjährige Krieg (1618 — 1648). 175 Auch grollten sie, weil der Prager Erzbischof eine evangelische Kirche zu Klostergrab (bei Teplitz) hatte niederreißen lassen und der bereits begonnene Väuänerkirche m Braunau (am Riesengebirge) untersagt worden war. Die evangelimen Utände des Landes versammelten sich in Prag. Als ihnen wiederholt ein Befehl des Kaisers Matthias ihre Zusammenkünfte verbot, begaben sie sich auf das Schloß, den Hradschin, damit sie den Statthaltern ihre Antwort überbrächten. Es kam hier zu einem Wortwechsel, und die über die „Verletzung des Majestätsbriefes" entrüsteten böhmischen Protestanten warfen die Statthalter Maribtitz. und ^Slawata und den Schreiber Fabricius mm Fenster hinaus (23. Mai 1618). Am nächsten Tage setzten die Aufständischen eine eigene Regierung ein. Sodann stellte man ein Heer auf, das der Graf Thurn/w' befehligte, und der Söldnerführer Ernst von Mansfeld und Markgraf Johann Georg von Jägerndorf führten 4000 Mann Hilfstruppen herbei. Ein kaiserliches Heer, das in Böhmen einrückte, konnte nichts ausrichten. Als Kaiser Matthias starb (1619), trat sein Vetter Ferdinands (L. 1619—1637) die Regierung in Österreich an; ebenso gelang es ihm, in Frankfurt die Kaiserkrone zu erwerben. Inzwischen hatten sich Mähren, Schlesien und beide Lausitzen den Aufständischen angeschlossen. Graf Thnrn zog vor Wien^ mußte aber umkehren. Die Böhmen er- ■' koren nun den jungen Kurfürsten Friedrich V. von der Pfalz, den Führer der Union und Schwiegersohn Jakobs I. von England, zu ihrem Könige. Ebenso erkoren 1620 die ungarischen Stände den calvinischen Fürsten Bethlen Gabor von Siebenbürgen zu ihrem Könige. Während Friedrich V. von seinen Glaubensgenossen im Stich gelassen wurde, erlangte Ferdinand Ii. von Polen, Spanien und der jjiflo-. Beistand, vor allem vom Herzog Maximilian von^Bavern ein Heer von 25000 Mann; selbst Kurfürst Iohann Georg von'sacfsen trat auf die Seite Ferdinands, der ihm zur Deckung seiner Kriegskosten die beiden Lausitzen verpfändete. Während die Sachsen in die Lausitz einrückten, marschierte ein ligistisches Heer unter Graf Johann Tserclas von Tillti, vereint mit den kaiserlichen Truppen, auf Prag; unweit der Stadt, am „Weißen Berge" kam es zur Schlacht, die binnen einer Stunde den Fahnen des Kaisers den Sieg verschaffte (1620v Friedrich gab sofort seine Sache verloren und jl§£, als „Winterkönig" verspottet, denn er hatte kaum länger als einen Winter in Böhmen geherrscht, durch Schlesien und Brandenburg nach den Niederlanden. Ihn und die anderen Fürsten, die ihm beigestanden hatten, unter ihnen den Markgrafen von Jägerndorf, traf die Achterklärung. Die hervorragendsten böhmischen Protestanten, die sich am Aufstand beteiligt hatten, verfielen dem Richtschwert; ihr Besitztum und ein großer Teil der Güter der weniger Belasteten wurde eingezogen. Mit Hilfe
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