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1. Lektüre zur Erdkunde - S. 166

1912 - Leipzig : Wunderlich
— 166 — für sich. Durch die großen Längstäler der Salzach, des Inns und der Iii von den Zentralalpen getrennt, unterscheiden sie sich wesentlich von denselben durch das Material ihres Aufbaues und ihre Oberflächen- beschaffenheit. Wie ihr Name bereits andeutet, dominieren in ihnen kalkige Gesteine, welche der mesozoischen Gruppe zuzuweisen sind, und nirgends treten in ihnen jene für die Zentralalpen charakteristischen kristallinen Schiefer auf. Zugleich werden sie durch das Salzachtal scharf von ihrer östlichen Fortsetzung geschieden, während im Westen das Rheintal eine noch viel tiefer greifende Sonderung von den Schweizer Alpen bewirkt. Dieser so umgrenzte Gebirgsstreifen umfaßt die deutschen Kalkalpen und läßt die bereits angedeutete Sonderung von Flyschbergen und echten Kalkalpen deutlich auf seiner ganzen Längserstreckung erkennen, wiewohl er sich in derselben in mehrere Gruppen sehr verschiedener Gestaltung scheiden läßt. Es sind dies die Algäuer, Bayrischen, Berchtesgadener und Kitzbüchler Alpen. Hiervon sind die letzteren ganz außerhalb der Grenze des Reiches gelegen, wes- wegen hier von ihnen abgesehen wird. Die großen Längstäler, welche die Zentralalpen von den deutschen Kalkalpen trennen, geben den letzteren fast einen ebenso deutlich ab- gesetzten Südfuß, wie die angrenzende Hochebene ihnen den ausge- sprochenen nördlichen Fuß verleiht. Zwischen diesem Nord- und Süd- fuße der deutschen Alpen erhebt sich keineswegs ein einheitlicher Ge- birgskamm, sondern es befindet sich hier eine große Zahl einzelner Ketten, Berggruppen und Höhen, welche bald fest miteinander verknüpft, bald nur lose aneinander und nebeneinander gelagert sind, und zwischen welchen der First des Gebirges hin und her springt, eine ebensolche Zickzacklinie beschreibend wie die bayrisch-tiroler Grenze, dabei jedoch im allgemeinen sich dicht an den Südfuß haltend. Gerade aber diese reichhaltige Anordnung der einzelnen Gebirgsglieder bedingt die großen Gruppierungen im ganzen. In den Algäuer Alpen ordnen sich die Kämme derart, daß sie von einem Punkte, welcher dem Arlberge benachbart ist, nach Westen, Norden und Osten ausstrahlen. Ihre Längserstreckung steht somit in keiner Beziehung zur Richtung des ganzen Gebirges, sie bedingen eine strahlige Anordnung der Täler von Bregenzer Ache, Itter und Lech, welche im allgemeinen schräg zur Streichungsrichtung des Gebirges gestellt sind. Die einzelnen Täler werden zwar durch Pässe miteinander verbunden, aber keiner derselben sinkt unter 1500 m Höhe herab, und ihre Anordnung bringt mit sich, daß keine durchlaufende Kommuni- kation durch diesen Teil der deutschen Kalkalpen möglich ist. Die ein- zelnen Täler bilden dementsprechend in sich abgeschlossene Gebiete, von welchem nur das eine, das gegen das Vorland in großer Breite ge- öffnete Jllertal, zum Deutschen Reiche gehört. An dessen Hinter- gehänge erhebt sich die Mädele-Gabel auf 2650 in, den höchsten deut-
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