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1. Lektüre zur Erdkunde - S. 194

1912 - Leipzig : Wunderlich
— 194 — asien, eine alteinheimische Hausindustrie, hat neuerdings großen Auf- schwung genommen. Überhaupt bilden die verschiedenen „Orientwaren", Stickereien, Schnitzereien, Leder- und Metallarbeiten der verschiedensten Art, in Hausindustrie hergestellt, infolge ihres eigenartigen Geschmacks nicht unbedeutende Ausfuhrgegenstände der mohammedanischen Länder. Auch sonst wird in den entlegeneren Gegenden noch vielfach die Kleidung und mancherlei Gerät in den Häusern der Landleute, von Frauen oder kleinen Handwerkern hergestellt, ohne jedoch außer Landes zu gehen. Langsam aber sicher werden diese heimischen Erzeugnisse durch die europäischen Fabrikwaren verdrängt. Kurt Hassert. Kamerun: Wirtschaftsgeographie. Aus „Deutschlands Kolonien. Crwerbungs- und Entwicklungsgeschichte, Landes- und Volkskunde und wirtschaftliche Bedeutung unserer Schutzgebiete". 2., erweiterte und vollständig umgearbeitete Auflage. Leipzig 1910, B. G. Teubner. Seite 177 bis 190. Wie Togo und die gesamte Westküste des tropischen Afrikas, so diente auch Kamerun Jahrhunderte hindurch lediglich dem Sklaven- Handel. Nach seiner Unterdrückung geriet jenes ganze Gebiet in Ver- gessenheit, bis es um die Mitte des 19. Jahrhunderts das Bedürfnis der europäischen Industrie nach großen Mengen pflanzlicher Ole und Fette zu neuem Aufschwünge erweckte. Für diesen Zweck erwiesen sich nämlich die in Westafrika massenhaft wild wachsenden oder kultivierten Olpalmen und Erdnüsse als sehr geeignet, und so kam es, daß an dem lange verschmähten Gestade eine Handelsfaktorei nach der andern ent- stand. Immerhin hatten sich bis zum Jahre 1884 an der Kamerunküste, insbesondere am Kamerun-Ästuar, erst wenige deutsche und englische Firmen festgesetzt, und langsam und zögernd nur hat. sich mit der deutschen Herrschaft, die jahrelang auf einen schmalen Streifen küsten- nahen Gebietes beschränkt blieb, auch der deutsche Handelseinfluß ins Hinterland Bahn gebrochen. Die Europäer saßen auf ihren abge- takelten Handelsschiffen, den Hulks, und der Binnenverkehr lag aus- schließlich in der Hand der Küstenstämme, die eifersüchtig über ihr Zwischenhandelsmonopol wachten und keinem Reisenden den Durchzug ins Grasland gestatteten. Es bedurfte hartnäckiger Kämpfe, um die allen Verkehr lähmende Schranke zu beseitigen. Aber auch die kriege- tischen Bewohner des Hinterlandes leisteten dem Vordringen der Euro- päer bis in die jüngste Zeit hinein erfolgreichen Widerstand. Obendrein wird der Handel Adamauas und der Tsadseeländer nicht, wie man erwarten sollte, vom ungleich näheren Guineagolf beherrscht, sondern er ist wegen der Zugehörigkeit jenes Gebietes zum politischen und
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