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1. Landeskunde des Großherzogtums Baden - S. 32

1914 - Heidelberg : Winter
32 Die einzelnen Landschaften. ausgefüllt und dieser daher bei Überschwemmungen für die Anwohner schädlich und gefährlich wurde, so half man sich durch Anlegung von Abzugsgräben (Landgräben), die das Wasser der Nebenflüsse unmittelbar znm Rhein leiteten und so das Bett des Bergstroms allmählich trocken legten. Sumpfige Stelleu am Gebirgsrand, fo bei Offen- bürg, Bruchsal (Brnch^Sumpf) weisen auf den einstigen Zustand hin; auch Ortsnamen wie Durlach (Lache), Wiesloch (Wiesensumpf!) mögen daran erinnern. Aufgabe. Zeichne eine Skizze der einstigen Flußläufe in der Nheinebene. 6. Einfluß des Windes auf die Oberflächengestalt der Rheinebene. Auf dem flachen Höhenstreifen in der Mitte der Rheinebene zwischen Murg und Neckar erheben sich regellos aneinandergereihte niedere Sand- Hügel, die ihrer geringen Fruchtbarkeit wegen wenig besiedelt (Sied- luugeu meist amrande gelegen!) und daher vorwiegend mit Wald bedeckt sind. In diesen Saudmassen fehlen größere Steine völlig; sie sind wenig geschichtet. Daraus schließt man, daß sie in Urzeiten, als die Pflanzen- decke uoch fehlte, vom Wind zusammengeweht worden sind. Daß die Sandmassen nicht noch weiter über die benachbarten Felder verweht wer- den, verhindert der Wald, den der Mensch auf deu Saudhügelu angepflanzt hat. Merke: Solche vom Wind zusammengetragene Sand- hügel nennt man Dünen. Zahlreiche Dünen hat es am Meeres- strand, die man als Stranddünen von den Linnendünen bei uns unterscheidet. 7. Entstekuna der R kleinebene. Es ist eine höchst auffallende Er- scheinung, hier am Mittelrheiu eine weite Ebene zu finden, während doch das Rheintal oberhalb Basel und unterhalb Bingen so ganz eng ist. Durch die ausnagende Tätigkeit des Rheinstroms kann diese Ebene nicht entstanden sein; denn es wäre ganz unbegreiflich, warum das Tal hier plötzlich so breit sein sollte. Auch liegt der eigentliche Felsboden der Ebene besonders in der Mitte sehr tief. Bei Mannheim (Wald- Hof) hat man gelegentlich einer Brunnenbohrung in 175 m Tiefe, also 80—90 m unter dem Meeresspiegel, noch Kies gefunden. Es ist aber unmöglich, daß durch einen Fluß eine solche tiefe Aushöhlung der Erde gebildet wurde. Da muß eine ganz andere Erklärung gesucht werden. Verschiedene Tatsachen lassen darauf schließen, daß die Nheinebene einem aewaltiaen Einbruch der Erdrinde ihre Entstehung verdankt. Solche Tatsachen sind: 1. die tiefe Kiesausfüllung der Rheinebene, die beweist, daß der eigentliche Felsboden der Rheinebene weit unter den Meeresspiegel hinabreicht; 2. das Felsgestein in der Tiefe der Rheinebene, das mit dem auf den Höhen der Randgebirge und in der Vorbergzone übereinstimmt; 3. der Kaiserstuhl, eilt vulkanisches Gebirge, das nur da entstehen konnte, wo gewaltige Risse in der Erdrinde das Hervordringen des Mag- mas ermöglichen;
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