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1. Landeskunde des Großherzogtums Baden - S. 61

1914 - Heidelberg : Winter
Der Schwarzwald. 61 [teilten besteht der Sftimtfntihfteiu aus Sckickten. die verschieden hart und verschieden widerstandsfähig gegen die Verwitterung sind. Harte Schichten im Gestein werden sich also immer in den Berg- formen durch Kanten und Vor- fprünge, am Gipfel durch Bildung kleiner Ebenheiten bemerkbar machen. Ein vorzügliches Bei- spiel dafür bildet die Horms- grinde, die oben eben ist und mit einer Kante in die seit- lichen Gehänge übergeht1, ssiehe das seitliche Profil der Lenz-Urban'schen Kartell 4. Entstehung des Schwarzwaldes. Mit den Vogesen verdankt der Schwarzwald seine Entstehung einer Aufwölbung der Erdrinde und dem damit zusammenhängenden 'Zu- sammenbrnch der Rheinebene. Merke: Stehen gebliebene Berge, deren Umgebung abgebrochen und eingesunken ist, nennt man Horste. Der Schwarzwald ist nur auf der Westseite ein Horst; man nennt ihn deshalb einen Halb- oder Keilhorst. Einst muß das Gebirge noch viel höher gewesen sein als jetzt, und es müssen noch mehr Gesteinsschichten auf ihm gelegen haben. Solche nämlich, die man jetzt in der Rheinebene oder in den halb abgesunkenen Schollen der Vorbergzoue antrifft: Buntsandstein, Muschelkalk, Keuper und Jura. Die Kräfte der Verwitterung und der Flußausuaguug haben zusammengewirkt, jene Schichten zu zerstören und abzutragen, bis der heutige Zustand erreicht war. 5. Das Klima und die Wasserverhältnisse. 1. Die weiten Ausgänge der nach der Rheinebene sich öffnenden Täler habeu sast ebenso milde Temperaturen wie diese selbst. [Siehe in der Tab. S. 10: Gengenbach, Psorzheim und Badens Je mehr man aber im Gebirge in die Höhe steigt, desto kälter wird die Luft und zwar macht das auf je 100 m etwa y2° aus. In den Lagen von 1000 m Höhe beträgt das Jahresmittel daher nur noch 5—6°. [In der Tabelle die Orte Höchenschwand, Kniebis.^ Die Sommer sind in dieser Höhe kurz und kühl, die Winter dauern von November bis Mai. Nur ausnahmsweise kommt es vor, daß es auf den Höhen wärmer ist als drunten in der Rheinebene. Man nennt diese Erscheinung „Temperatnrnmkehr". Sie entsteht an klaren, windstillen Tagen, besonders im Spätherbst und Winter, wenn in den Niederungen der Rheinebene und der Täler die stehende Luft durch Ausstrahlung sehr kalt geworden ist (Nebelbildnng!), während in höheren Lagen die Luft durch eiuen in der freien Atmosphäre senkrecht herabgehenden Luftstrom, der nach unten durch Zu- fammenpressnng eine höhere Temperatur erhält, erwärmt wird. (Kompressions- wärme). Freunde des Wintersports wissen diese Erscheinung wohl zu schätzen. 1 Grinde bedeutet soviel als: langer Rücken (Kopf).
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