1899 -
Braunschweig [u.a.]
: Wollermann
- Autor: Bosse, Friedrich
- Hrsg.: ,
- Auflagennummer (WdK): 4
- Sammlung: Geographieschulbuecher Kaiserreich
- Schulbuchtyp (WdK): Schülerbuch
- Schultypen (WdK): Alle Lehranstalten
- Schultypen Allgemein (WdK): Alle Lehranstalten
- Bildungsstufen (OPAC): Sonstige Lehrmittel, alle Lernstufen
- Regionen (OPAC): Braunschweig
- Inhalt Raum/Thema: Heimatkunde, Braunschweig
- Inhalt: Zeit: Alle Zeiten
- Geschlecht (WdK): koedukativ
- Konfession (WdK): offen für alle
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Kaum waren dieselben aber fertig, so brannten sie wieder ab (1546). Die
Dienstboten retteten sich, indem sie aus den Fenstern und von den Dächern
sprangen; die kranke Gräfin Magdalene aber, die Gemahlin des Grafen
Ulrich, kam in den Flammen um. Graf Ulrich selbst wurde von einem
Zimmermann gerettet, der ihn aus dem brennenden Schlosse trug; aber seine
Haare und Kleider waren versengt, und sein Körper war mit Brandwunden
bedeckt, so daß er oftmals sagte: „Ich armer Hiob, ich kann nicht sehen,
gehen und steheu, Gott erbarme sich meiner!" Erstarb erst nach fünfjährigem
Krankenlager. Zum Dauke für die Hülfe, welche die Blankenburger ihrem
Grafeu bei dieser Feuersbrunst geleistet hatten, soll dieser ihnen erlaubt
haben, ihre Ziegen aus einem Berge in der Nähe der Stadt zu weideu, der'
seitdem der Ziegenkopf genannt wird. Jmjahre 1707 erhob Kaiserjosephi.die
Graffchaft Blankenburg zu einem Fürstentume, weil sein Bruder, König Karl Iii-
von Spanien (der spätere Kaiser Karl Vi.) die Tochter des Herzogs Ludwig Rudolf
von Brannschweig-Blankenburg heiratete. Das Schloß Blankenburg, in welchem
sich 200 Zimmer befinden, bildet ein großes Viereck, welches den Schloßhof
einschließt. In dem Schlosse befindet sich anch ein Theater, in welchem Vor-
stellungen stattfinden, wenn der Kaiser und andere Fürstlichkeiten bei nnserm
Regenten im Herbste zu den großen Jagden zu Gaste sind. Da, wo
der Kapellmeister im Theater steht, tritt der nackte Felsen hervor, auf welchem
das schloß erbant ist. Am Fuße des Schloßberges liegt die Stadt Blanken-
bürg. In der St. Bartholomäuskirche daselbst sind die alten Grafen von
Blankenburg begraben, Die 5 Kanonenkugeln am Rathaufe erinnern noch
daran, daß die Stadt im Dreißigjährigen Kriege (1627) von den Kaiserlichen
belagert und erobert wurde. Damals brannte fast die ganze Stadt ab, so
Schloß zu Blankenburg.