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1. Kleine braunschweigische Landeskunde - S. 42

1899 - Braunschweig [u.a.] : Wollermann
— 42 — t>er Raum zur Anlage eines Fußweges erst mühsam durch Felssprengungen gewonnen werden mußte. An einer Stelle hat die Bode ein tieses Loch in den Boden gewühlt, in welches die Gewässer tosend hinabstürzen (Bodekessel mit der Teufelsbrücke). Zwischen einem hohen Felfeuthore, welches von dem Hexentanzplatze (r.) und der Roßtrappe (l.) gebildet wird, tritt die Bode bei dem Dorfe Thale aus dem Gebirge und geht über Quedlinburg, Groningen und Oschersleben zur Saale. Von der Roßtrappe erzählt man folgende Sage: „Der wilde Böhmenkönig Bodo wollte des Harzkönigs schönes Töchterlein Brunhilde zur Gemahlin haben. Sie aber mochte ihn nicht leiden und floh vor ihm. Als sie nun aus den Hexentanzplatz kam, wo die bösen Geister des Gebirges ihre nächtlichen Tänze aufführen, scheute ihr Pferd vor- dem tiefen Abgrunde, der sich vor ihm austhat. Brunhilde aber gab ihm die Sporen, setzte in einem gewaltigen Sprunge über den Abgrund hinweg und kam glücklich auf dem linken Ufer der Bode an. Hier schlug der Huf des Pferdes so tief in den Felfen, daß die Spnr davon als „Roßtrappe" zurückblieb. Bodo fetzte der Prinzessin nach, stürzte jedoch in den Fluß, der nun von ihm den Namen erhielt. Er wurde in einen schwarzen Huud ver- wandelt und bewacht seitdem die Krone, welche die Prinzessin verloren hatte And welche in den Fluß gefallen war." 5. Die Selke ist der Hauptfluß des anhaltischen Harzes. Sie entspringt bei dem zerstörten brauuschweigischen Dorse Selkenfelde unweit Stiege, geht bei Alexisbad, Mägdefpruug und Schloß Falkenstein vorbei, verläßt den Harz zwischen Balleustedt und Aschersleben und mündet r. iu die Bode. Alexisbad, welches zu Ehren des Herzogs Alexis von Anhalt be- nannt ist, hat eiue eisenhaltige Quelle, welche von bleichsüchtigen Kranken benutzt wird. Oberhalb Mägdespruug (Eisenhüttenwerk) sieht man hoch oben aus dem r. User der Selke zwei Eindrücke in dem Felseu, die von riesigen Menschenfüßen herzurühren scheinen. Wie die Sage erzählt, sprang eiue Riesentochter hier vom l. auf das r. Ufer der Selke, um ihre Freundin ans den Händen von Räubern zu befreien. Der Ramberg nördlich von Mägde- fpruug ist der höchste Berg des auhaltischen Harzes (575 m). Seiue Spitze, auf welcher sich ein Aussichtsturm befindet, heißt zu Ehreu eiues Herzogs von Anhalt die Viktorshöhe. Eiue Felsgruppe auf dem Berggipfel wird die Teufelsmühle genannt. Die Sage erzählt, ein Müller im Selkethale habe dem Teufel seine Seele versprochen, wenn er ihm aus der Spitze des Ram- berges in einer Nacht eine neue Windmühle ans Steinen erbaue. Da die- selbe aber noch nicht fertig war, als der Hahn den Anbruch des Tages ver- kündete, war der Teusel betrogen. In seinem Zorne zerschmetterte er mit dem letzten Steine die Mühle und den Müller. Aus dem Hausberge oben am r. User der Selke unterhalb Mägdespruug lag einst die Burg Anhalt, Unit der das Herzogtum Anhalt den Namen hat. Von derselben sind nur noch wenige Mauerüberreste vorhanden. Im Schlosse Falkeusteiu, welches dem Grafeu v. d. Asseburg gehört, wird ein Becher aus
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