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1. Kleine braunschweigische Landeskunde - S. 52

1899 - Braunschweig [u.a.] : Wollermann
— 52 — Teufels st ein als Felswände zu beiden Seiten des Flusses emporragen. An dem Teufelsstein liegt die Teufelsmühle, eine Wassermühle, die durch einen Bach getrieben wird, welcher dicht über dem Mühlenrade aus dem Felsen hervor- quillt und dann in einem Kanäle unter der Chaussee hindurch iu die Weser stürzt. Von dieser Mühle erzählt man folgende Sage: In der Gegend von Ottenstein wohnten einst zwei Riesen, von denen einer eine Mühle, der andere einen Backofen befaß. Ein dritter Riese, welcher auf dem Ebersteiner Burgberge wohnte, pflegte bei jenen beiden sein Korn zu mahlen und sein Brot zu backen. Da nun einst der Backofen noch nicht warm war, als der Riese voui Burgberge mit seinem Teige kam, wurde er zoruig und legte auf dein Burgberge einen eigenen Backofen an. Weit er nun aber in Ottenstein auch sein Korn nicht mehr mahlen sollte, so erbaute er au dem Teuselssteiue eine eigene Mühle und bohrte eiu Loch durch deu Felsen bis Ottenstein, durch welches er das Wasser hierherleitete, so daß die dortige Mühle keiu Wasser mehr hatte. — Der schmale Landstrich, aus welchem die Teufelsmühle nebst dem Dorfe Pegestorf und der Stadt Bodenwerder liegt, gehört zur Provinz Hannover. Bodenwerder, welches auf einem Werder iu der Weser liegt, hat seinen Namen nach Bodo von Homburg, welcher die Stadt gründete. Auf dem r. Weserufer erhebt sich hier der Vogler, ein langgestreckter und schon- bewaldeter Gebirgszug zwischen Lenne und Weser. In dem Dorfe Hein- richshagen im Vogler foll König Heinrich l. einen Vogelherd gehabt haben, und hier sollen ihm die Gesandten die Nachricht verkündigt haben, daß er zum deutschen Könige gewählt sei. Unmittelbar au Bodenwerder grenzt das braun- schweigische Dorf Kemnade, welches neben einem Nonnenkloster entstanden ist. (Weserhafen). Gegenüber von Kemnade zwifcheu Vogler und Eckberg mündet die Lenne, die vom Holzberge bei Stadtoldendorf kommt und über Eschershausen in dem Thale zwischen Ith und Vogler entlang fließt. Nach- dem die Weser zwischen Hehlen und Daspe das braunschweigische Gebiet -verlassen hat, nimmt sie ihren Weg über Hameln (Rattensängersage), dnrch die westfälische Pforte (Wittekindsberg mit Kaifer-Wilhelms-Denkmal l. und Jakobsberg r.), über Miuden und Bremen zur Nordsee. 4. Thedinghausen. Vor ihrer Mündung berührt die Weser oberhalb Bremen noch einmal braunschweigisches Gebiet, nämlich das Amt The ding- Hausen, welches am l. Ufer der Weser gegenüber der Station Achim (Bahn Hannover-Bremen) liegt. Dasselbe ist nur 15 km von Bremen, aber 115 km von Braunschweig entfernt. Zu ihm gehört der Fleckeu Thedinghausen a. d. Eyter nebst 11 Dörfern. Der Flecken Thedinghausen, welcher ans 3 selbständigen Gemeinden (Hagen, Bürgerei und Westerwisch) besteht, ist neben einer Burg entstanden, die der Erzbischos Giselbert von Bremen um 1280 zum Schutze seines Gebietes gegen die benachbarten Grasen von Hoya erbauen ließ, die jetzt aber nicht mehr vorhanden ist. Das Amt Th. gehörte ehemals zum Erzbistum Bremen und kam mit diesem 1648 an Schweden. Als der Krieg, welchen Hannover und Braunschweig seit 1675 gegen Schweden
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