1914 -
Braunschweig [u.a.]
: Wollermann
- Autor: Hecke, Gustav, Bosse, Friedrich
- Auflagennummer (WdK): 7
- Sammlung: Geographieschulbuecher Kaiserreich
- Schulbuchtyp (WdK): Schülerbuch
- Schultypen (WdK): Alle Lehranstalten
- Schultypen Allgemein (WdK): Alle Lehranstalten
- Bildungsstufen (OPAC): Sonstige Lehrmittel, alle Lernstufen
- Regionen (OPAC): Braunschweig
- Inhalt Raum/Thema: Heimatkunde, Braunschweig
- Inhalt: Zeit: Alle Zeiten
- Geschlecht (WdK): koedukativ
- Konfession (WdK): offen für alle
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Geologisches.
b) zwischen Leine und Harz nebst Innerste: Heber, Hellberge, Sieben
Berge, Hildesheimer Wald, Heinberge;
c) zwischen Innerste und Oker: Lichtenberge, Oderwald;
d) zwischen Oker und Aller: Fallsteine, Huywald, Asse, Elm, Elz,
Dorin, Lappwald.
Seine bedeutendste Flächenausdehnung und Höhe erreicht das Bergland
im S. in dem Massengebirge des Harzes.
8 3. Geologisches.
Vor Tausenden von Jahren — so lehrt die Geologie — bestand die
Erdkugel aus feuerflüssigeu Massen, die von einer heißen Gashülle umgeben
waren. Durch andauernde Ausstrahlung der Wärme erstarrten jene all-
mählich, und es bildete sich aus ihnen die feste Erdrinde, während aus der
Dunstmasse das Meer und die Lufthülle entstanden. Fortschreitende Abkühlung
bewirkte, daß die Erde sich wie ein erkaltender Bratapfel in Falten legte
oder in Schollen zerbrach. Indem auf diese Weise hier Hebungen, dort
Senkungen stattfanden, entstanden Gebirge. An diesen arbeiteten wiederum
Wasser und Witterung, indem sie Erhöhungen abtrugen, Vertiefungen aus-
füllten. Die aus den Wolken herabfallenden Niederschläge drangen zum Teil
in die Erde und traten als Quellen zutage, die sich zu Flüssen vereinigten.
Diese gruben sich auf ihrem Laufe ein Bett, rissen Sand und Felsblöcke mit
fort, sägten Rinnen und Schluchten in das härtere Gestein und halfen so das
Landschaftsbild verändern. War ein mit Gesteinsblöcken und Verwitterungs-
schutt bedecktes Tal von einem Gletscher ausgefüllt, so trug dieser jene Stoffe
als Grund- oder Seiteumoränen mit sich fort in ferne Gegenden. Es gab
auch heiße Zeiten, in denen manche Gegenden sich zu Steppen gestalteten,
wo der Sturm feinen Staub zusammenwehte; hierdurch bildete sich der Löß-
lehm, in dessen sandigem, kalkartigem Gefüge noch die Röhren erkennbar
sind, die von Pstanzenwurzeln durchzogen waren.
Wer aber ein ungefähres Bild von der Entstehung der heutigen Erd-
oberfläche gewinnen will, der muß seinen Blick auch in das Innere der Erde
richten. In dieser Hinsicht kann der Besuch von Steinbrüchen, Tongruben,
Kaliwerken, felsigen Gebirgen recht lehrreich sein, ebenso die Beachtung dessen,
was bei zahlreichen Bohrungen zutage getreten ist, die man für Hausbauten,
Brunnen- und Bergwerksanlagen vorzunehmen hatte. Da ergibt sich aufs
deutlichste, daß die Erdrinde aus mancherlei Gesteinsschichten zusammen-
gesetzt ist. (Abb. 2.) Schon die Schichtung weist darauf hin, daß sie sich meist
in langen Zeiträumen aus dem die Erde umflutenden Wasser abgesetzt haben
müssen. Nicht immer freilich verlaufen sie wagerecht, sondern oft lassen sie
Biegungen, Faltungen, Verschiebungen, Zerreißungen, Aufrichtungen erkennen.
Mau erklärt sich diese Eigentümlichkeit in gleicher Weise wie die Emporhebung
vieler Gebirge. Die Gesteinsschichten unserer Ebenen und Gebirge sind aber