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1. Friedr. Bosses kleine braunschweigische Landeskunde für Schule und Haus - S. 37

1914 - Braunschweig [u.a.] : Wollermann
Die Stadt Braunschweig. 37 reiche Schuhmacher, gleichwie im Hutfiltern die Hutmacher und in der Becken- werkerstraße die Kupferschmiede nahe beisammen wohnten (vgl. noch Öl- schlägern, Kannengießerstr.). 3. Die Altstadt bildet den sw. Teil der Innenstadt: sie hatte früher vier Tore: s. das Bruchtor, sw. das Wilhelmitor, w. das Hohe Tor, nw. das Petritor. Auf dem Kohlmarkte wurden vorinals Holzkohlen verkauft, die man aus dem Harze bezog. An der Stelle des jetzigen „Leuenturms" (vor 1430 „Ulrichstor") hielt der Rat bis ins 15. Jahrhundert zur Er- innerung an das Wappen der Stadt einen lebendigen Löwen. Die Häuser „Sonne", „Rose", „Mond", „Stern" tragen ihren Namen nach den Haus- zeichen, die man ehedem statt der Hausnummern gebrauchte. Wo jetzt der Brunnen zu sehen ist, stand bis 1544 die Ulrichskirche. — Am Bank- platze fällt außer dem Gebäude der Braunschw.-Hann. Hypothekenbank das stattliche Haus der Wittekopschen Schokoladenfabrik in die Augen; das Bild am Portal zeigt, wie der Heil. Martin seinen Mantel mit einem Armen teilt; andere Figuren sollen Frömmigkeit, Wahrheit und Tugenden versinn- bildlichen. Seit 1595 befand sich in diesem Gebäude das Gymnasium Martineum. Der Giebel der nahen Michaeliskirche ist mit dem Steinbilde des Erzengels Michael, des Drachentöters (Offenb. Joh. 12,3 —17), geschmückt. Das in jener Gegend befindliche Michaelistor wurde in späterer Zeit dem Herzog August Wilhelm (f 1731) zu Ehren Wilhelmitor genannt. An der Alten Knochenhauerstraße steht gegenüber dem mit Figuren verzierten Eck- hause die jüdische Synagoge; in dem schönen Fachwerkhanse Steinstr. 3 wohnte und starb der berühmte Abt Jerusalem (1709—89). Die quer durch die Altstadt ziehende Sonnenstraße (nach einem Bürger des 14. Jahrhunderts Cort Sunne benannt) führt ö. nach dem Altstadt- markt, der in der Mitte des Weichbildes lag. Ihm gereicht zunächst ein 7 na hoher gotischer Brunnen zur Zierde: aus dessen niedrigem Granitbecken erheben sich vier übereinanderliegende Bleibecken, gekrönt von einem durch- brochenen Türmchen mit Wetterfahne; bei festlichen Gelegenheiten erstrahlt der Brunnen in künstlichem Lichte. Unwillkürlich aber wendet sich unser Blick dem in der Nordwestecke des Platzes stehenden herrlichen Altstadt - rat hause zu. (Abb. 16.) Der altehrwürdige Bau zeigt zwei rechtwinklig zusammenstoßende, ganz überein aussehende Flügel; jeder besteht aus zwei Geschossen mit vier Bogengängen, von denen die oberen das Auge durch ihre reichverzierten hohen Lauben erfreuen. Bon den Strebepfeilern zwischen den Wimpergen (gotischen Laubengiebeln) grüßen aus Nischen neun etwa 1v2 m hohe steinerne Standbilder herab: Darstellungen von vier deutschen Königen aus dem Sachsenhause (von Heinrich I. bis auf Otto Iii.) nebst ihren Gemahlinnen, sowie von vier Welfenfürsten (Heinrich d. L., Kaiser- Otto Iv., Wilhelm d. Dicken, Otto d. Kinde) mit ihren Frauen, in der Mitte von Kaiser Lothar. Der große Saal, in dem jetzt zuweilen öffentliche Vorträge gehalten werden, hat eine reiche Deckenbemalung und an den Wän-
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