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1. Friedr. Bosses kleine braunschweigische Landeskunde für Schule und Haus - S. 80

1914 - Braunschweig [u.a.] : Wollermann
80 Der Unterharz. Hörnern einer Ziege hervorragten, was zu der Benennung Anlaß gegeben haben wird. Weiter nw. liegt das Dörfchen und das frühere Zisterzienser- kloster Michaelstein mit 27 Teichen, in denen Forellen für die Gewässer des Harzes gezüchtet werden; das Kloster ist jetzt Vorwerk der Domäne Heimburg. — Sö. von Blankenburg erstreckt sich 4 km der Quadersandstein- zug der Teufelsmauer mit ihrem in Klippen zersägten Kamme*); ihr höchster Punkt (319 m) heißt „Großvater", weiter sö. gibt es auch eine „Großmutter" und zuletzt — bei Timmenrode — den Ludwigsfelsen, so benannt, weil man in seiner Gestalt Ähnlichkeit fand mit dem Gesichte König Ludwigs Xviii. von Frankreich. Dieser Fürst wohnte von 1796—98 in Blankenburg (in dem Eckhause an der Tränkestraße), nachdem die Franzosen ihre Königsfamilie vertrieben hatten. Die Trufelsmauer hat nach der Sage der Böse errichtet, um sein Reich vom Reiche Gottes zu trennen. Einst, so berichtet sie, gedachte der Teufel die hiesige Gegend mit dem lieben Gott zu teilen; jener wollte die fruchtbare Ebene im N. haben, während dieser das unfruchtbare Harzgebirge bekom- men sollte. Der liebe Gott wollte diesen Vertrag auch gelten lassen, wenn der Teufel die Grenzmauer in einer Nacht bauen könnte. Da der Teufel das Werk aber nicht fertig brachte, so im Zorne die letzten Steine weit um- 0.) Abb. 5 \. Regenstein. N. von Blankenburg steigt aus der Ebene als Borlagerung des Harzes der Regenstein (295 m) empor. (Abb. 31.) Dieser Name bedeutet entweder Reihenslein, weil die Sandsteinselsen, aus denen er besieht, eine 2^ km lange „Reihe" bilden, oder der ragende Stein, weil er etwa 100 m schroff aus der Ebene emporsteigt. Nahe dem Wirtshause am Nw.-Ende liegen die Trümmer einer mittelalterlichen Burg, die den Grafen von Blankenburg und Regen- stein gehörte. Die Gemächer waren zum Teil in den Felsen gehauen und selbst die Futterkrippen in den Ställen und die Bettstellen in den Schlaf- stuben in dem Gestein ausgehöhlt. In dem tiefen Burgverlies hielt ein]t, so erzählt die Sage, ein Gras von Regenstein die Tochter eines benachbarten Ritters, die er geraubt hatte, gefangen, weil sie ihn nicht heiraten wollte. Das Edelfräulein aber bohrte mit seinem Diamantringe ein Loch in die Wand des Gefängnisses und entkam glücklich zu seinen Eltern. Eine vorspringende Felsplatte heißt der verlorene Posten, weil von hier eine Schildwache durch den Sturm hinabgeweht wurde, die aber glücklicherweise mit heilen Gliedern umen ankam. An der No.-Seite, wo sich der Blankenburger Forst aus- breitet, führt eine Klippe den Namen „Kleine Roßtrappe". — Berühmt war *) Sie setzt sich nach einer Unterbrechung bei Thale fort und endigt, nochmals unterbrochen, in den Gegensteinen bei Gernrode und Ballenstedt. ii
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