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1914 -
Braunschweig [u.a.]
: Wollermann
- Autor: Hecke, Gustav, Bosse, Friedrich
- Auflagennummer (WdK): 7
- Sammlung: Geographieschulbuecher Kaiserreich
- Schulbuchtyp (WdK): Schülerbuch
- Schultypen (WdK): Alle Lehranstalten
- Schultypen Allgemein (WdK): Alle Lehranstalten
- Bildungsstufen (OPAC): Sonstige Lehrmittel, alle Lernstufen
- Regionen (OPAC): Braunschweig
- Inhalt Raum/Thema: Heimatkunde, Braunschweig
- Inhalt: Zeit: Alle Zeiten
- Geschlecht (WdK): koedukativ
- Konfession (WdK): offen für alle
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Die Gegenden an der Weser.
eine Dieße Flachs geschenkt, die jeden Tag abgesponnen werden konnte und
am nächsten Morgen wieder voll war, wenn die Frau einen kleinen Rest
Flachs übrig ließ. Als sie aber einmal die Dieße aus Habgier ganz ab-
spann, wurde diese nicht wieder voll. Die 405 m hoch gelegene Ruine
Homburg (— Hohenburg) war eiust der Zaukapfel zwischen den welfischen
Herzogen und den Bischöfen von Hildesheim; seit dem 16. Jahrhundert
verfiel sie, und man baute aus ihren Mauern das Amtshaus in Wickensen;
die durch Ausgrabungen bloßgelegten Reste lassen deutlich die ursprüngliche
Anlage (Vorder- und Hinterburg, Bergfriede, Brunnen) erkennen. W. von
Stadtoldendorf erstreckt sich eine kleine Hochebene von kahler, unwirtlicher Be-
Abb. 39. Amelungsborn im kfooptale.
schaffenheit, das Odfeld. Am Forstbache (im lieblichen Hooptale) hinabgehend,
gelangt man in V2 Stunde nach dem Kloster Amelungsborn. (Abb.39.) Es ist
um 1130 durch den Grafen Siegfried Iv. von Nordheim an der Stelle ge-
gründet worden, wo ehedem ein frommer Einsiedler Amelung neben einer
Quelle gewohnt hatte, die man noch im Klosterhofe zeigt, und es war, ebenso
wie Riddagshausen, Mariental, Walkenried und Michaelstein, bis zur Re-
formation von Zisterziensermönchen bewohnt, die daselbst auch eine Mühle
anlegten und Karpfen in Teichen züchteten. Die aus rotem Sandstein bestehende
turmlose romanische Klosterkirche ist 1896 wieder instand gesetzt worden. Ihr
Inneres hat prachtvolle romanische Säulen, die mit Pfeilern abwechseln;
auf dem gotischen Chor erblickt man ein Fenster mit herrlicher Glasmalerei
aus dem 15. Jahrhundert; eine weitere Sehenswürdigkeit ist der reich ver-
zierte Levitenstuhl aus rotem Sandstein. Die Kirche wird jetzt von den
Gemeinden Negenborn und Holenberg zum Gottesdienst benutzt, während das
Klostergut herzogliche Domäne ist. Eine halbe Stunde weiter w. am Forst-
bach liegt das Dorf Negenborn (1200 E.).