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1. Grundriß der Weltgeschichte für höhere Bürgerschulen und mittlere Gymnasialklassen - S. 5

1874 - Kreuznach : Voigtländer
5 2. In ihren Religionen tritt jedoch nicht ohne Spuren uranfnglich erhabener Vorstellungen von der Gottheit vor-zugsweise die Beziehung auf die fruchtbringende Natur hervor, deren Verehrung oft mit Gebruchen emprender Unsitt-lichkeit verbunden und daher unfhig war, ein zchtiges Leben zu erzeugen. Insbesondere wurde das Familienleben entweiht durch Vielweiberei, bei welcher husliche Tugend und Sitte nicht gedeihen konnte. 3. In engem Verbnde mit der Religion stand das Staats-Wesen. Bei den ltesten Staaten waren beide ganz ungetrennt: der Priesterstand beherrschte ganz unumschrnkt das brige Volk. Zur Bewahrung seiner Macht sonderte er sich als geschlossene Kaste streng von der Vermischung mit den anderen Stnden, die dann in der Regel ebenfalls sich in festabgegrenzte Kasten schieden. Diese reinen Priesterstaaten, deren Begrndung, wie die Entstehung des Kastenwesens, dem hchsten Alterthum ange-hrt, treten jedoch in der Folge zurck vor den Staaten, in welchen ein Haupt des Kriegerstandes die Herrschaft inne hatte, wobei inde die Priester als Weise, Sterndeuter ac. in der Umgebung des Knigs meist noch Einflu aus die Regierung besaen. Dem Volke gegenber galt der Herrscher nicht nur als Vertreter gttlicher Ordnung, sondern als Verkrperung gttlichen Willens, als Inhaber unbegrenzter Gewalt (Despot), die Unterthauen ins-gesammt waren nichts als seine Knechte. Gegen diese berspannte Macht kam es zwar oft zur Emprung, die den König vom Throne strzte, aber nur neuer Gewaltherrschaft die Stelle rumte; denn fr brgerliche Freiheit war kein Sinn vorhanden. 4. Innig verflochten mit der Religion war ferner die K u n st, sowohl die Poesie mit ihren Hymnen und Mythen, als die Baukunst und Bildner ei mit ihren Schpfungen. Ueberall herrscht hier, eben wegen dieser Beziehung auf die vergtterten ungeheueren Naturmchte, das Massenhafte und Malose vor, das in den Schranken des Menschlichen sich nicht zu halten und zu-rechtzufinden wei. So stehen in den dichterischen Mythen ynge-heuerliche Riesenbilder da; so schuf die Baukunst Werke von stau-uenswerther Gre, Riesentempel und Riesenpalste, deren Auf-
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