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1. Rußland, Nord- u. Mittelamerika, Südamerika - S. 85

1917 - Leipzig : Klinkhardt
85 ~~~~~~~~~~~~~~~~~~ mächtig, daß die Schillerliteratur in gmerika nahezu unübersehbare Aus- dehnung annahm. Kuch die in das Jahr 1905 fallende Feier zum Gedächtnis an Schillers Tod gestaltete sich an vielen Orten zu einem höchst eindrucksvollen Ereignis. Um so mehr, als in manchen Städten die dort bestehenden Universi- täten sich an der Feier beteiligten. Den glänzendsten Verlauf nahm dieselbe unstreitig in New York, wo am 6. Mai die „Vereinigung alter deutscher Stu- deuten", am 7. Mai die „vereinigten Sänger", am 8. Mai die „vereinigten deutschen Gesellschaften", und am 9. Mai die „Tolumbia-Universität" den Manen Schillers ergreifende Huldigungen darbrachten. Die meisten seiner obengenannten Geistesheroen hat das Deutschamerikaner- tum durch prächtige Denkmäler geehrt. Kber auch wenn es galt, einen hervor- ragenden lebenden deutschen vichter zu ehren, oder zu einem Liebeswerk bei- zusteuern, versagte das Deutschamerikanertum selten. Natürlich fanden die gewaltigen Ereignisse des Jahres 1870—1871, welche das geliebte alte Vaterland endlich auf den ihm gebührenden Platz unter den Weltmächten erhoben, in den herzen aller Deutschamerikaner einen er- greifenden Widerhall. Wie sehr die Deutschen drüben vor der Gründung des Deutschen Reiches mit der Heimat fühlten, beweist die Tatsache, daß allein die Deutschen San Franziskas l 000 000 Mark für das Rote Ureuz 1870 ge- sammelt haben. Lamprecht schreibt: „Wie begeistert und heimatlich wurde drüben, jenseits des großen Wassers, die Nachricht von der verkündung des neuen Kaisertums in Versailles gefeiert: mit Redeakten, Umzügen, Freuden- feuern! . . . Die deutschen Schulen, die deutschen Zeitungen, die deutschen ver- eine nahmen einen mächtigen Kufschwung, und Gedanken einer deutsch-amerika- nischen Universität und eines deutschen Nationaltheaters traten auf, ohne freilich bisher Verwirklichung zu finden." Trugen so die Siege der deutschen Waffen in großartiger Weise dazu bei, das Ansehen des gesamten Deutschtums zu heben, so vertiefte sich dieser Tin- druck durch die beispiellosen Erfolge, welche deutsche Gewerbtätigkeit, Kunst und Wissenschaft auf den Weltausstellungen zu Thikago, Buffalo und St. Louis feierten. Besonders auch der in die Monate Februar und März des Jahres 1902 fallende Besuch des Prinzen Heinrich von Preußen war ein Ereignis für die Deutsch-Amerikaner. Der Prinz erschien als Vertreter seines kaiserlichen Bru- ders und wurde als solcher von der ganzen amerikanischen Nation mit beispiel- loser Herzlichkeit aufgenommen. Seine 5lusflüge nach Washington und Mount vernon, dem Grab des Begründers der Republik, seine Reisen nach Pittsburg, Tincinnati, Indianapolis, Thikago, Nashville, Louisville, St. Louis, Milwaukee, Buffalo, Loston, Albant) und Philadelphia gestalteten sich zu förmlichen Triumph- zügen. In das Jahr 1883 fällt ein Ereignis, welches für das Deutschtum der ver- einigten Staaten von größter Bedeutung werden sollte. In Philadelphia feierte man am 6. Oktober den hundertsten Jahrestag der Landung der Gründer von Germantown *). In jeder Stadt, fast in jedem Dorf, wo Deutsche in größerer Anzahl zusammenwohnten, wurde, dieses Ereignis in würdiger Weise gefeiert. Da erinnerte man sich, daß hunderttausende von fleißigen Deutschen herüber- gekommen sind, „im Schweiße ihres Angesichts die Schätze heben zu helfen, :) Siehe Seite 56.
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